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Zum Selbstverständnis der Stiftungsschulen und ihrer Internate

Das vorliegende „Selbstverständnis der Stiftungsschulen und ihrer Internate“ wurde formuliert im Bewusstsein der Ordenstradition vieler unserer Schulen. Es gründet sich auf dem Bischofswort „Erziehung und Bildung im Geist der Frohen Botschaft“ , den „Qualitätskriterien für Katholische Schulen“ , den „Diözesanen Leitlinien der Erzdiözese Freiburg“ und der „Satzung der Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg“.
1Stiftungsschulen stehen für eine Erziehung und Bildung um des Menschen willen und grenzen sich gegen ein funktionalistisches Bildungsverständnis ab.
  • Jede Stiftungsschule hat ein eigenes Bildungs- und Erziehungskonzept, in dessen Mittelpunkt der Mensch steht, der Vorrang vor ökonomischen Belangen hat, soziale Verantwortung übernimmt und sich der Verantwortung vor Gott bewusst ist. Dies spiegelt sich in den Schulcurricula und in der Auswahl und Profilierung außerunterrichtlicher Angebote wider.
  • Die Schülerinnen und Schüler der Stiftungsschulen werden durch die Schule darin unterstützt, das ihnen innewohnende Potenzial zu erkennen. Kreativität, Liebe zur Welt, Gerechtigkeitssinn, Mitgefühl, die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen sowie eine eigene Haltung zu entwickeln, werden besonders gefördert.
  • In den Stiftungsschulen werden alle Dimensionen menschlicher Existenz angesprochen: Leib, Geist und Seele. Dieser Grundsatz wird im gesamten Schulleben berücksichtigt.
  • Das Miteinander aller an den Stiftungsschulen zusammenwirkenden Personen ist geprägt von einem wertschätzenden Umgang.
2Stiftungsschulen regen zur Auseinandersetzung mit existentiellen Fragen an und bieten Raum zur Begegnung mit Gott. Dabei sind Stiftungsschulen Orte einer hörenden Kirche, in denen Glaube gemeinsam erlebt und reflektiert wird.
  • Es ist Aufgabe aller Lehrkräfte, die Schülerinnen und Schüler innerhalb und außerhalb des Unterrichts dazu anzuregen, sich kritisch mit Werten, Normen und Einstellungen auseinanderzusetzen und sich mit existenziellen Fragestellungen zu beschäftigen. Das sind vor allem die Frage nach dem Woher und Wohin und die Frage nach einem menschenwürdigen Leben.
  • Die Lehrkräfte werden für diese zentrale Aufgabe durch Angebote zur Fortbildung und Begleitung unterstützt und befähigt.
  • An Stiftungsschulen existieren verschiedene verbindliche Elemente und Angebote, die Schülerinnen und Schülern sowie Mitarbeitenden gleichermaßen Begegnungen mit Fragen und Erfahrungen religiösen Lebens ermöglichen.
  • Kirche wird in der Schule erlebt: Religiöse Erlebnis- und Erfahrungsräume werden angeboten und der Dienst am Mitmenschen wird erfahrbar. Dazu gehören z.B. Schulgottesdienste, Tage der Orientierung und Wallfahrten. In der Schule wird das Kirchenjahr sichtbar gelebt und Schülerinnen und Schüler werden mit Formen der Feier des Glaubens vertraut gemacht. Räumliche, zeitliche und personelle Ressourcen werden bereitgestellt.
  • Kirchliches Leben vollzieht sich im Schulalltag einer Stiftungsschule im Geist der Ökumene.
  • Stiftungsschulen stehen in Verbindung mit den Seelsorgeeinheiten des Dekanats und sind offen für eine Vernetzung mit kirchlicher Jugendarbeit.
  • Schülerinnen und Schüler erleben und begegnen an den Stiftungsschulen Menschen, denen der Glaube wichtig ist.
  • Alle am Schulleben Beteiligten engagieren sich für das christliche Leben und das soziale Miteinander der Schulgemeinschaft.
3Stiftungsschulen befähigen die Schülerinnen und Schüler zu ethischer Reflexion und ermutigen sie zur Entwicklung einer werteorientierten Haltung und zu verantwortlicher Weltgestaltung.
  • Stiftungsschulen wollen durch ihr verantwortungsbewusstes Handeln nach innen und außen wirken und Haltungen erzeugen. In allen dafür geeigneten Unterrichtsfächern und in fachübergreifenden Projekten wird die ethische Reflexion geübt und praktiziert.
  • Jede Schülerin und jeder Schüler führt mindestens einmal im Schulleben ein soziales Projekt (z.B. Compassion) in Zusammenarbeit mit einer sozialen beziehungsweise karitativen Einrichtung durch.
  • Solidarität und Weltverantwortung im Sinne der „Einen Welt“ finden in AGs, Projekten, Teilnahme an Wettbewerben und Aktionen der Stiftungsschulen Ausdruck. Die Bewahrung der Schöpfung sowie das Bekenntnis zur Nachhaltigkeit sind an den Stiftungsschulen verbindliche Prinzipien.
4 Stiftungsschulen leisten einen Beitrag zu mehr Teilhabe und Gerechtigkeit in der Gesellschaft.
  • Die Schule sorgt sich in besonderer Weise um Kinder und Jugendliche in individuellen und / oder sozialen Schwierigkeiten. Die Schule ermöglicht ihnen eine besondere Unterstützung.
  • Die Schule erzieht zu gegenseitiger Anerkennung und Respekt in der Wertschätzung der Verschiedenartigkeit aller Menschen. Sie fördert Solidarität und Hilfe für Schwächere.
  • Ein praktiziertes Konzept zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt existiert an jeder Stiftungsschule.
  • Finanzielle Gründe spielen bei der Aufnahme von Schülerinnen und Schülern keine Rolle. Benachteiligte Schülerinnen und Schüler finden besondere Berücksichtigung.
5Stiftungsschulen sind Orte des Dialogs und der menschlichen Gemeinschaft in Vielfalt.
  • Die Schülerinnen und Schüler treffen in der Klasse und in der Schule auf eine freundliche Atmosphäre und ein offenes Lernklima. Dies wird durch regelmäßige Initiativen der sozialpädagogischen Beratungsstelle gestärkt.
  • Die Schule fördert eine Atmosphäre der Offenheit und des Dialogs zwischen Konfessionen, Religionen und Weltanschauungen.
  • Die Schule pflegt den interdisziplinären Dialog zwischen den Lehrerinnen und Lehrern und fördert eine gute Kommunikation unter allen am Schulleben Beteiligten. Gemeinsame Projekte haben einen hohen Stellenwert im Schulleben.

Freiburg, den 27. November 2018