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Eine Welt im FORUM

FORUM 66

[+] Minderjährige Migranten – verletzlich und ohne Stimme
von Papst Franziskus
Botschaft zum Welttag des Migranten und des Flüchtlings 2017

Liebe Brüder und Schwestern,
„Wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat“ (Mk 9,37; vgl. Mt 18,5; Lk 9,48; Joh 13,20). Mit diesen Worten erinnern die Evangelisten die christliche Gemeinde an eine Lehre Jesu, die begeisternd und zugleich sehr verpflichtend ist. Diese Aussage zeichnet nämlich den Weg vor, der von den „Kleinsten“ ausgeht und in der Dynamik der Aufnahme über den Erlöser sicher zu Gott führt. Gerade die Aufnahme ist also die notwendige Bedingung, damit dieser Weg sich verwirklicht: Gott ist einer von uns geworden, in Jesus ist er als Kind zu uns gekommen, und die Offenheit für Gott im Glauben – der wiederum die Hoffnung nährt – findet ihren Ausdruck in der liebevollen Nähe zu den Kleinsten und den Schwächsten. Liebe, Glaube und Hoffnung – alle drei sind an den Werken der Barmherzigkeit beteiligt, die wir während des jüngsten Außerordentlichen Jubiläums wiederentdeckt haben.
Doch die Evangelisten gehen auch auf die Verantwortung dessen ein, der gegen die Barmherzigkeit verstößt: „Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals im tiefen Meer versenkt würde“ (Mt 18,6; vgl. Mk 9,42; Lk 17,2). Wie könnte man diese ernste Ermahnung vergessen, wenn man an die Ausbeutung denkt, die skrupellose Menschen auf Kosten so vieler Kinder betreiben, die in die Prostitution geführt oder für Pornographie verwendet werden; die zu Sklaven in der Kinder- und Jugendarbeit gemacht oder als Soldaten angeworben werden; die in Drogenhandel und andere Formen der Kriminalität verwickelt werden; die zur Flucht vor Konflikten und Verfolgungen gezwungen werden und Gefahr laufen, einsam und verlassen dazustehen?
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[+] Der Einsatz der Kirche für gelingende Integration
von Erzbischof Dr. Stefan Heße
Gesellschaftliche Teilhabe und gesellschaftlicher Zusammenhalt

Wenn öffentlich über Flüchtlinge und Migranten gesprochen wird, stehen häufig Zahlen und Statistiken im Mittelpunkt der Debatte. Es geht um die Anzahl der Asylanträge, unterschiedliche Anerkennungsquoten oder die Dokumentation angebotener und nachgefragter Integrationshilfen. Dieses Zahlenmaterial ist für die politischen und gesellschaftlichen Diskussionen über Migrations- und Fluchtbewegungen zweifelsohne wichtig. Es kann aber auch den Blick auf Wesentliches verstellen. Gerade Christen nämlich sind angefragt, Sensibilität für die individuellen Lebens- und Leidenswege schutzsuchender Menschen zu entwickeln, die sich hinter den hohen Flüchtlingszahlen verbergen1. Wenn Papst Franziskus die Christen auf die „Peripherien“ der Gesellschaft verweist und die Kirche als „Feldlazarett“ beschreibt, „das die Herzen der Menschen mit Nächstenliebe erwärmt“, so ist damit in starken Bildern zum Ausdruck gebracht, wo und an wessen Seite sich der Dienst der Kirche heute zu bewähren hat. Notleidende und Hilfsbedürftige – und damit eben auch die Flüchtlinge – treten uns hier nicht als „Phänomen“ und „Problemfeld“ gegenüber, das zu bearbeiten wäre, sondern als Menschen, die in ihrer konkreten Realität wahrgenommen werden sollen. Menschen in ihrem Leid, aber nicht selten auch mit Kraft und Durchhaltevermögen; Menschen, traumatisiert und verängstigt angesichts ihrer Lebensgeschichten, aber oft auch neugierig und mutig im Zugehen auf neue Wirklichkeiten; Menschen, die ein großes kulturelles Erbe verkörpern und nicht selten auch Vorurteile und Lebenspraktiken im Gespräch haben, die in unserer Gesellschaft keinen Platz finden dürfen.
Das Bemühen, sich der widerspenstigen und sperrigen Realität konkreter Menschen zu stellen und in ihnen immer mehr zu sehen als Objekte sozialstaatlicher und bildungspolitischer Verwaltung, muss in der Mitte des kirchlichen Engagements stehen. Hier ist der Maßstab des Evangeliums formuliert, vor dem sich die Kirche zu bewähren hat, wenn sie ihren Beitrag zu einer „Willkommens- und Integrationskultur“ in unserer Gesellschaft erbringen will.
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[+] Fremde neue Nachbarn
von Ursula Nothelle-Wildfeuer
Christen und Christinnen in der Pflicht zu (Flüchtlings-)Hilfe und Solidarität

An der Frage nach dem Umgang der Christen und Christinnen mit den zu uns Geflüchteten scheiden sich zur Zeit die Geister, auch und gerade die der Christen selbst: Die Reaktionen der Christen decken die ganze Palette der Reaktionen ab, die in der Gesamtbevölkerung auch anzutreffen sind, sie waren und sind unterschiedlich, sie changieren zwischen den Ausrufen des „Wir schaffen das“ und dem „Untergang des Abendlandes“:
Auf der einen Seite sind es die zahllosen Bürger und Bürgerinnen, die den ankommenden Flüchtlingen einen gastfreundlichen Empfang bereiten, die den Menschen, die mit viel Hoffnung im Gepäck in einer ihnen unbekannten Welt stehen, hilfsbereit und mit großem ehrenamtlichem Engagement – auch heute noch nach all den gesellschaftlichen und politischen Debatten – zur Seite stehen und so unserer Zivilgesellschaft ein Gesicht, mehr noch: eine Seele geben. Ist auch der Begriff des „Gutmenschen“ in der Zwischenzeit zur simplifizierenden Kritik an einer vermeintlich reinen Gesinnungsethik verkommen, so wird doch darin offenkundig, dass Solidaritätsbereitschaft und Solidaritätskompetenz in unserer Gesellschaft nicht verschwunden sind, ganz im Gegenteil – die Menschen finden neue, heute notwendige und mögliche Formen, genau diese Solidarität zu organisieren und in einer Willkommens- und Integrationskultur zum Ausdruck zu bringen und umzusetzen. Auf der anderen Seite stehen die, die mit dem Wort Flüchtling sofort und pauschal die Vorstellung von etwas Verdächtigem verbinden. Wie sehr diese Bedeutung des Begriffs auch gegenwärtig wieder Raum greift, zeigt sich an der durchaus größer werdenden Gruppe innerhalb der Bevölkerung, bei der die „wachsende Migration und medienwirksame Betonung der Illegalität [...] vielerorts Ängste vor Überfremdung und Unterwanderung (erzeugen)“ (Lutz, Ziebertz 2015, 55), Angst vor der vermeintlichen Zerstörung des christlichen Abendlandes.
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[+] Frauen auf der Flucht
von Leonie Hwasta
Durch die Medien bekommen wir oft ein und dasselbe Bild vermittelt: Ein mit Männern überfülltes Flüchtlingsboot. Meist sogar mit den neuesten Smartphones und Marken-Turnschuhen. Laut der Jahresstatistik des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) für das Jahr 2014 sind zwei Drittel aller Asylbewerber alleinstehende Männer. Aber wo sind ihr Familien? Eine Flucht ist nicht nur sehr teuer (sie kann zwischen 1.000 und 11.000 Euro kosten), sondern auch sehr gefährlich. Deshalb lassen viele Männer ihre Frauen und Kinder vorerst alleine im Herkunftsland zurück, in der Hoffnung, sie später im Zielland durch einen Familiennachzug zu sich holen zu können. Dieselbe Statistik zeigt auch, dass hier die Länge des Fluchtwegs eine Rolle spielt. Je länger dieser ist, desto mehr Männer machen sich ohne die Familie auf den Weg.
Warum muss man Frauen als Flüchtlinge überhaupt separat betrachten?
In diesem Artikel soll es vor allem um muslimische weibliche Flüchtlinge gehen, die aus östlichen Ländern wie Syrien oder dem Irak über die Mittelmeerroute nach Deutschland fliehen.
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[+] Sozialpsychologische Grundlagen des Umgangs mit Vorurteilen
von Stephan Gingelmaier
Ein virulentes schulisches Thema in Zeiten von Flüchtlingskrise und wachsendem Populismus

Neben den verstehbaren finanziellen, organisatorischen, kulturellen und sozialen Be- und Überlastungen entstehen durch die Flüchtlingskrise Dynamiken, die weder rational zu erklären sind noch der produktiven Lösung der massiven Probleme dienen – im Gegenteil. Ein typisches Kennzeichen in dieser Gemengelage aus historisch-bedeutsamen Bewegungen, realen Begegnungen und affektivem Umgang ist das Aufkommen von Vorurteilen, die aktuell durch populistische Strömungen zusätzlich geschürt und instrumentalisiert werden. Bevor also viele Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrungen in die bundesdeutschen Bildungseinrichtungen strömen, soll überlegt werden, wie eine Atmosphäre herzustellen ist, die ein Ankommen und Kennenlernen des jeweiligen Individuums ermöglicht und die Verfestigung von Stereotypen kleinhält. Schülerinnen und Schüler sollen die Schule nutzen, um sich an ihren Vorurteilen abzuarbeiten, sodass es ihnen möglich wird, diese zu erkennen und „im Zaum zu halten“. Keinesfalls sollten im Unterricht Vorurteile bestätigt, vergrößert oder gar verfestigt werden.
Zu diesem Zweck werden wichtige Argumente der Sozialpsychologie des Vorurteils zwischen den Polen des Fremden und Eigenen aufgegriffen. Ferner wird versucht die Zusammenhänge praxisnah auszuloten und zu klären, wie die gesellschaftliche Institution Schule einen Beitrag zur Aufklärung leisten kann. Dazu werden Verbindungen zur Mentalisierungsforschung hergestellt.
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[+] Arbeit mit Unbegleiteten Minderjährigen Flüchtlingen im Campus Christophorus Jugendwerk
von Georg Böckenförde
Dieser Artikel informiert über die Arbeit mit sog. „Unbegleiteten Minderjährigen Flüchtlingen (UMF)“, Jugendliche die sich auf einen Weg in das Ungewisse und der Hoffnung machen und dabei alles riskieren und zurücklassen, ihre Familie, ihre Heimat, ihre Freunde...
Ich will in diesem kurzen Beitrag aufzeigen, welches System sich im Campus Christophorus Jugendwerk zur Integration dieser Jugendlichen in den letzten sechs Jahren entwickeln konnte.
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[+] Endlich lernen – in der Felsschule
von Lena Böhme
Seit März 2017 können Kinder aus den Karlsruher Erstaufnahmeeinrichtungen in die Schule gehen.
Bei uns hat jeder ein Recht auf Bildung! Diese Aussage erscheint uns in Deutschland als eine Selbstverständlichkeit. Und dennoch können diesen Grundsatz nicht immer und nicht alle Kinder und Jugendlichen in Deutschland gleichermaßen für sich geltend machen. Und das, obwohl die Bundesrepublik verschiedene völkerrechtliche Vereinbarungen ratifiziert hat, darunter die Allgemeine Menschenrechtskonvention, in denen das Recht auf Bildung für Minderjährige verankert ist.
Kinder von Geflüchteten oder anderen MigrantInnen stellen eine der Gruppen dar, die in Deutschland davon betroffen sein können, dass ihnen der Zugang zu Bildung verwehrt bleibt. Zum Beispiel, wenn Kinder und Jugendliche in Erstaufnahmeeinrichtungen (EAE) leben.1 Sie können ihr Recht auf Bildung meist nicht wahrnehmen. Aus der Beratungspraxis der Caritasverbände in der Erzdiözese Freiburg geht hervor, dass davon in der Zwischenzeit nicht wenige Familien betroffen sind. In Karlsruhe etwa, wo es im Stadtgebiet mehrere Aufnahmeeinrichtungen gibt, sind es derzeit etwa 60 schulpflichtige Kinder und Jugendliche. Schulpflichtig sind sie nach dem Schulgesetz Baden-Württemberg, da sie bereits länger als sechs Monate in einer Erstaufnahmeeinrichtung wohnen. Darüber hinaus lebt in den Karlsruhe Aufnahmeeinrichtungen aber noch eine weitere Gruppe von Kindern und Jugendlichen, die laut Gesetz zwar noch nicht schulpflichtig sind, aber dennoch ein Recht auf Bildung haben. Dieses Recht kennt keine Fristen – und steht Kindern und Jugendlichen von Anfang an zu.
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[+] Flüchtlings-Hilfsprojekt „Kinder helfen Kindern“
von Benno Dopfer (Gymnasium St. Paulusheim Bruchsal)
„Achtsam sein“ – so lautete das Schulmotto des Schuljahres 2015/16 am Gymnasium St. Paulusheim in Bruchsal. ∞ – die liegende Acht verweist auf den Heiligen Vinzenz Pallotti, unseren Schulpatron, der in seinen Handschriften das Unendlichkeitszeichen als Abkürzung für sein zentrales Leitmotiv „Gott – die unendliche Liebe“ verwendete. Doch was bedeutet eigentlich das Motto „achtsam sein“ in der Schule ganz konkret?
Mit dieser Frage setzten wir Schülersprecher uns zu Beginn des Schuljahres auseinander. Achtsam sein sollte man all seinen Mitmenschen gegenüber, doch insbesondere gegenüber denen, die es nicht leicht haben, denen man vielleicht selber etwas geben kann, was deren Alltag schöner gestaltet. So war die Idee geboren, sich als Schule an der Flüchtlingshilfe zu beteiligen. „Kinder helfen Kindern“ wurde das Projekt getauft, ganz im Sinne des wesentlichen Vorhabens, dass Schüler des Gymnasiums St. Paulusheim anderen jugendlichen Flüchtlingen helfen. Mehr als fünfzig Schülerinnen und Schüler und rund 25 Lehrer trugen sich sogleich auf einer Helferliste ein und unterstrichen die große Hilfsbereitschaft der Schulgemeinschaft.
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[+] Musik verbindet - Eine Sprache, die jeder versteht
von Tina Gebhard, Pauline Fritz, Veronika Metzger, Monika Vogt (St.-Dominikus-Gymnasiums Karlsruhe)
Schülerinnen der 9a durften am 3.2. eine VKL (Vorbereitungsklasse für Kinder mit Migrationshintergrund) der Uhlandschule besuchen und gemeinsam mit Kindern aus unterschiedlichen Ländern musizieren. Die Aktion wurde auf Initiative einer Schülerin der 9a und ihres Vaters durchgeführt und war eine spannende und sehr interessante Erfahrung für beide Seiten! Seit dem durften wir Frau Schmidt und ihre VKL bereits zwei Mal auch bei uns an der Schule willkommen heißen. Dabei konnten die Schülerinnen der 9a unter der professionellen Anleitung von Herrn Fritz gemeinsam mit den Kindern aus unterschiedlichen Herkunftsländern Musik machen. Die Aktion war für alle Beteiligten wieder sehr positiv und zeigte, wie leicht Hemmschwellen und Kommunikationshürden durch Musik überwunden werden können.

Seit es sie gibt, ist Musik Kommunikation. Zwischen Gott und den Menschen, zwischen einem Musiker und seinen Hörern oder auch zwischen verschiedenen Kulturen. Und so machten wir uns, von einem erfolgreichen Cajonworkshop bei Herrn Thome und dem Projekt von Christian Fritz veranlasst, auf den Weg, um genau das zu tun: durch Musik, in diesem Fall gemeinsames Trommeln, eine Kommunikation aufzubauen – und zwar zwischen uns und einer Flüchtlingsklasse der Schillerschule. Alle in unserem Alter, war das nicht sehr schwer, nach ein paar gemeinsamen Gesellschaftsspielen und erstaunlich geringerweise brüchigen Unterhaltungen konnten wir anfangen und gemeinsam in der Schillerschule trommeln. So legten Christian Fritz, Frau Gebhard, Cordula Schmidt (die Lehrerin der Flüchtlingsklasse) und wir zusammen mit den anderen Jugendlichen los, wobei wir neben den uns bereits bekannten Cajontrommeln auch andere Schlaginstrumente ausprobieren konnten. Und das war ein Erfolg, denn es gab sogar einen Rückbesuch. Unser Ziel, eine Kommunikation und den Beginn einer Integration zu ermöglichen, haben wir nicht verfehlt, trotz der unsererseits manchmal etwas dürftigen Trommelfähigkeiten. Und das ist auch das, was wir mitnehmen konnten, dass es weder kulturelle noch sprachliche noch geschickliche Unterschiede irgendwie erschweren, gemeinsam einen schönen Nachmittag zu verbringen und Musik zu machen.
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[+] „Welcome to Baden-Baden, dear refugees“
von Tanja Kessler (Klosterschule vom Heiligen Grab Baden-Baden)
Klosterschüler setzen sich für Flüchtlinge ein

Schon vor Beginn der europäischen Flüchtlingskrise nahm die Zahl der Flüchtlinge und Asylsuchenden in Baden-Baden im Jahr 2014 beträchtlich zu. Die Themen „Asyl“ und „Flüchtlinge“ waren für die Schüler plötzlich nicht mehr „nur“ Unterrichtsgegenstand in den Fächern Religionslehre, Gemeinschaftskunde und Geographie und fernab der eigenen Lebenswelt, sondern greifbar nah und stets präsent: Praktisch täglich berichteten die Medien von immer höher werdenden Flüchtlingszahlen und wer mit offenen Augen durch die Stadt ging, konnte unschwer erkennen, dass diverse Gebäude zu Flüchtlingsunterkünften umfunktioniert und Containersiedlungen errichtet wurden. Um die Situation vor Ort zu bewältigen, war und ist nicht nur die Stadt gefordert, sondern auch das ehrenamtliche Engagement der Bürger von Nöten.
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[+] Flüchtlingsprojekte
von Jörg Therstappen (Klosterschulen Unserer Lieben Frau Offenburg)
Die Klosterschule U.L.F. Offenburg legt in ihrem besonderen Selbstverständnis als christliche Schule einen großen Wert auf das soziale Engagement ihrer Schülerinnen. In diesem Kontext hat sich seit zwei Jahren, also seit dem Jahr der Verschärfung der sog. Flüchtlingskrise im Jahr 2015, ein Projekt der Kloster-SMV entwickelt, das sich der Flüchtlingshilfe widmet und für das die Zehntklässlerinnen Anna Bieser und Lea Hofmann unterstützt von zwei Lehrern der Klosterschule verantwortlich sind. Angesichts der Not der Menschen, die aus den verschiedenen Krisengebieten im Nahen Osten und in Nordafrika zu uns nach Europa kommen, war es den beiden Jugendlichen ein großes Anliegen, „selbst etwas zu tun“, um das Ankommen der Flüchtlinge zu erleichtern und die Möglichkeit zur Begegnung zwischen Offenburger Jugendlichen und den vor Krieg und Leid Geflohenen zu ermöglichen. Sie wurden feste Mitgliederinnen im Arbeitskreis Asyl der Stadt Offenburg, zu dem Sr. Dorothea, die ehemalige stellvertretende Schulleiterin der Klosterschule, die Kontakte geknüpft hat, und organisieren seit Ende 2015 eine feste Kooperation zwischen dem Café International und der Klosterschule. Monat für Monat suchen sie eine Klasse des Klostergymnasiums oder der Klosterrealschule aus, teilen die Schülerinnen in Schichten ein, bauen mit ihnen das Café im Gemeindehaus der evangelischen Stadtkirche auf, organisieren Kuchenspenden und bereiten Spiele für die Flüchtlingskinder vor.
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[+] Flucht und Vertreibung
von Bettina Fischer (St. Ursula Gymnasium Freiburg)
Kunstprojekt mit den Klassen 9a und 9d

Der heiligen Ursula, derer wir am 11. November 2016 in unserer Schule gedacht haben, stand in diesem Jahr unter dem uns alle bewegende Thema Flucht und Vertreibung. Im Gespräch mit den Kolleginnen Frau Hartwig und Frau Strobel aus der Fachschaft Religion entstand die Idee, das Thema künstlerisch anzugehen. Frau Strobel hatte den Wunsch, dass dabei etwas Bleibendes entsteht sollte. Ich hatte dazu zwei Ideen. Die eine bestand in einer Installation. Es sollten sich ein Boot und andere für die Flucht typischen Gegenstände in einem Raum befinden. Die Unmittelbarkeit sollte zum Ausdruck kommen und Betroffenheit bei den Betrachtern auslösen. Die Idee nahm sehr schnell Gestalt an.
Am Ursula-Tag haben Schülerinnen der Klassen 9a und 9d und zwei Studenten im Praxissemester daran gearbeitet. Ein großes Schlauchboot, welches Frau Strobel besorgt hatte und einige andere symbolträchtige Utensilien, die jeder von uns mitbrachte, lagen, wie zufällig angespült, auf der Bühne der Aula. Die Betroffenheit der Anwesenden war deutlich zu spüren.
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[+] Christliches Brauchtum im interreligiösen Dialog
von Rotraut Heizmann-Schlenker (St. Ursula Mädchenrealschule Hildastraße Freiburg)
Ein Projekt der SMV

Seit dem Schuljahr 2015/2016 organisiert die SMV der Mädchenrealschule Veranstaltungen in einem Freiburger Flüchtlingsheim, um christliches Brauchtum zu vermitteln und zu reflektieren. Begleitet und unterstützt werden diese Veranstaltungen von der Kulturvermittlerin des Flüchtlingsheims.
„Wie können wir als katholische Schule einen sinnvollen Beitrag zur Willkommenskultur gegenüber geflüchteten Menschen leisten?“ Diese Frage stellte sich die SMV der Mädchenrealschule im Herbst 2015. Aus einem ersten Anliegen, Spielsachen für geflüchtete Kinder zu sammeln, entwickelte sich die Idee, mit geflüchteten Menschen in der Adventszeit eine Adventsfeier zu gestalten und anschließend die Spenden zu überreichen. Den Kontakt zu einem Flüchtlingsheim konnten wir über die Mutter einer Schülerin herstellen, die als Kulturvermittlerin in einem Freiburger Flüchtlingsheim arbeitet. Sie war von unserer Idee begeistert und ist seither unsere Projektpartnerin im Flüchtlingsheim.
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[+] Spielangebot für Flüchtlingskinder
von Moritz Schlegl (Kolleg St. Sebastian, Stegen)
Bericht zum Sozialprojekt der Klasse 9d, 2016

Im letzten Schuljahr haben wir uns überlegt, wie wir für Flüchtlinge aktiv werden können. Da unser Klassenlehrer Herr Rist u. a. das Fach Sport unterrichtet, kam uns die Idee mit den Kindern Sport zu machen. Herr Rist sagte uns seine Unterstützung zu. Zunächst nahm er Kontakt zum Jugendsachbearbeiter der Gemeinde Stegen, Herrn Pohl, auf, der den Kontakt zu den Flüchtlingskindern ermöglichte. Es wurden Termine vereinbart und die Kinder in die Turnhalle des Kollegs eingeladen.
Vor unserem ersten Treffen wussten wir nicht, in welchem Schwierigkeitsgrad wir die Stationen aufbauen konnten und wie gut die Kinder Deutsch sprechen würden. Das Spielangebot sollte bei schönem Wetter draußen auf dem Sportplatz und bei schlechtem Wetter in der Halle des Kollegs stattfinden und etwa 1½ Stunden dauern. Wir überlegten dann in der Klasse, welche Spiele wir am Nachmittag anbieten können und teilten 5 -10 Schüler der Klasse ein. Die Gruppe traf sich dienstags nachmittags und bereitete Turnstationen und Spiele vor. Der Spielenachmittag fand dann alle 2 Wochen am Kolleg statt. In den anderen Wochen bot eine Gruppe des BBZ Stegen ein Spielangebot auf dem Schulgelände des Hörgeschädigtenzentrums an.
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[+] Sie kommen nicht aus einer anderen Welt, nur aus einem anderen Land – Compassion und Flüchtlinge
von Angelika Kleijn (St. Ursula-Schulen, Villingen)
Riesengroß war die Bereitschaft im Herbst 2015 sich im Rahmen von Compassion für Flüchtlinge zu engagieren. Beinahe noch größer waren die Schwierigkeiten, in diesem Bereich einen Praktikumsplatz zu finden, denn die meisten Institutionen mussten sich aufgrund der hohen Flüchtlingszahlen neu organisieren und konnten sich nicht vorstellen, in dieser Situation einen Praktikanten zu begleiten.
Drei Schülerinnen und einem Schüler gelang es dennoch. Simon in der WG Come In, einer Wohngemeinschaft für minderjährige Flüchtlinge, Clara in einer Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber, Mara in einem Jugendhaus, dessen Besucher zu 50 Prozent Flüchtlinge sind, und Celina an einer Grundschule, die sich außergewöhnlich für Integration und Sprachförderung einsetzt. Ihre Erfahrungen führten zu diesem Artikel, in dem wörtliche Zitate aus Berichten und Reflexionsgesprächen kursiv gedruckt sind.
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[+] Kreatives Begegnungsprojekt „Leben“ | Pferde helfen zu vergessen
von Dorota Mattes, Klara Kurz (Liebfrauenschule Sigmaringen)
Junge unbegleitete Flüchtlinge vom Haus Nazareth und Schülerinnen und Schüler der erschaffen gemeinsam Kunstwerke auf Europaletten

Junge unbegleitete Flüchtlinge vom Haus Nazareth und Schüler der Liebfrauenschule erschaffen gemeinsam experimentelle Kunstwerke auf Europaletten Nachgefragt, wie sie die Kunstaktion erlebt hätte, antwortet Evgenia aus der 9. Klasse der Realschule, sie habe es spannend gefunden, wie sich aus einer anfänglichen Verlegenheit in einem bestimmten Augenblick doch eine kreative Zusammenarbeit ergeben hätte, die Spaß macht. Einfach, indem man sich gegenseitig beobachtet und losgelegt habe.
Als Grundlage der künstlerischen Technik wurde die streng normierte Europalette gewählt. Die eigentliche Intention der Norm „EN 13698-1“ war es, den Transport von Waren innerhalb Europas zu vereinfachen. Wirtschaftliche und somit auch kulturelle Kontakte wurden damit begünstigt und gefördert. Seit über 55 Jahren dient die Europalette als Unterlage für stapelbare Güter, in einem nunmehr über Europa hinausgehendem Tauschsystem durchwandert sie mit den Handelsströmen mehrmals die Welt; sie wird gestoßen und verschmutzt, sie wird unter alle möglichen Umständen gelagert - und wird gerade wegen dieser Spuren zu einer Metapher für die Abenteuer von Menschen, die sich auf ihrer Lebensreise mit Grenzen aller Art auseinandersetzen. Die bereits Spuren tragenden gebrauchten Paletten wurden für das Projekt von der Fa. Dinser in Mengen liebevoll ausgesucht und kostenlos zur Verfügung gestellt.


Ein Projekt im Rahmen des Seminarkurses zum Thema Migration

Mein Name ist Klara Kurz, ich bin Schülerin der Liebfrauenschule und habe im letzten Jahr im Rahmen des Seminarkurses ein Projekt mit Flüchtlingen und Pferden durchgeführt. Dabei ging es darum herauszufinden, ob Pferde beim Verarbeiten von Traumata helfen können und ob die Flüchtlinge durch die Arbeit mit den Pferden wieder Selbstvertrauen aufbauen können.
Ich habe mein Projekt mit vier Mädchen aus Afghanistan im Alter von 10 bis 15 Jahren durchgeführt. Wir haben uns acht Mal mittwochs in der Eselsmühle, einem kleinen Freizeitstall zwischen Ebingen und Straßberg, getroffen. Mein Projekt wurde von der ‚Stiftung Mensch‘ der Sparkasse finanziell unterstützt und jeden Nachmittag stand mir eine Freundin, die persisch sprechen kann, zur Seite.
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[+] Sieg beim Schülerwettbewerb zur politischen Bildung
von Christine Alshut (St.-Dominikus-Gymnasium Karlsruhe)
Beim Schülerwettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung gewinnt die 5b 1.000 Euro – Thema: Flüchtlingskinder bei uns.
Gerade erst an der neuen Schule angekommen und schon ein Unterrichtsprojekt abseits der üblichen Pfade – das hatte die Klasse 5b des St.-Dominikus-Gymnasiums in Karlsruhe zu meistern. Die 31 Mädchen nahmen im Rahmen des Deutsch- und Kunstunterrichts am größten deutschsprachigen Schülerwettbewerb zur politischen Bildung teil.
Eines der 2016 zur Auswahl stehenden Themen lautete „Flüchtlingskinder bei uns“. Das war packend, relevant, aktuell. Doch wie verortet man ein solch schwieriges und emotionales Thema im Deutschunterricht ohne den Bildungsplan aus den Augen zu verlieren, wenn zudem der Abgabetermin bereits Anfang Dezember ansteht? Hierbei half die klare Vorgabe innerhalb der Ausschreibung, ein bebildertes Leseheft mit verschiedenen Textformen einzureichen, beispielsweise einen Tagebucheintrag, einen Bericht oder ein Interview. Gleichzeitig stellte die Aufgabe zu diesem frühen Zeitpunkt für eine fünfte Klasse ein Problem dar: Ein einheitliches und breit gefächertes Repertoire an Textformen ist nach der Grundschulzeit noch nicht vorhanden. Deshalb war es notwendig, schon die vorausgehende Unterrichtseinheit auf die Wettbewerbsphase abzustimmen. Eine Lektüre – in unserem Fall „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ von Andreas Steinhöfel – bietet diverse Anknüpfungspunkte für die auch im Bildungsplan festgelegte Einführung unterschiedlicher Textarten, wodurch der Grundstein für die geforderte recht selbständige Erarbeitung des Wettbewerbsthemas durch die Schülerinnen gelegt werden konnte. Parallel dazu lernten sie im Fach Medienbildung, wie man recherchiert und die Ergebnisse strukturiert. Im Fach Bildende Kunst erfolgte schließlich in enger Absprache mit der Kunstlehrerin Birgit Schuster die Gestaltung des Lesehefts.
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[+] Asyl 2016 – zwischen Chaos und Chance
von Markus Zepp (Gymnasium St. Paulusheim Bruchsal)
„Die ungleiche Verteilung von Lebenschancen und Reichtümer auf der Welt hat mit mir nichts zu tun.“

Siebzehn Schülerinnen und Schüler der Kursstufe 1 des Gymnasiums St. Paulusheim beschäftigen sich derzeit im Rahmen ihres Seminarkurses mit dem Thema „Flucht“. Nun gab es einen spannenden Vortrag und Meinungsaustausch mit Ingo Röthlingshöfer aus Neustadt an der Weinstraße. Der Jurist und Dozent an der SRH - Hochschule in Heidelberg beleuchtete die Flüchtlingskrise aus ethischer Sicht und arbeitete spannende Hintergründe und Zusammenhänge heraus. Ausgehend von der bewusst provozierenden These „Die ungleiche Verteilung von Lebenschancen und Reichtümern auf der Welt hat mit mir nichts zu tun.“, verknüpfte der Neustadter Bürgermeister die Themenfelder Armut, Rassismus, Fremdenangst und Nationalismus eindrucksvoll miteinander und ließ die Schüler des Seminarkurses fast 90 Minuten aufhorchen. Für die eigene Recherchearbeit hinsichtlich der Erstellung der Seminarkursarbeit erhielten die Kursmitglieder wichtige Impulse und Ideen. Nach einer interessanten Fragerunde waren ein Weinpräsent und begeisterter Applaus des Kurses der verdiente Dank für den offenen und begeisternden Redner.
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FORUM 64

[+] St. Ursula Villingen – eine Fairtrade School
von Friederike Auer
Auszeichnungen und Gütesiegel sind eine feine Sache. Man bekommt einen schönen Stempel, man erhält ein Rundumpaket, das Gewissen ist glücklich. Egal welches Produkt man heutzutage kauft, fast immer ist es irgendwie ausgezeichnet. Obwohl die Gesellschaft nach derlei Zertifizierungen dürstet, soll der dafür gezahlte Preis bitte nicht zu hoch sein, der individuelle Profit höchstmöglich, mit einem Maximum an Gewinn und einem Minimum an persönlichem Einsatz sein. Auf der Strecke bleiben dabei, wie so oft, die Armen & Schwachen, die Bauern & Lobbylosen, die Entwicklungs-& Schwellenländer. Und – christliche Grundwerte!
Da tut es gut, ein Zeichen zu setzen: der Rücksichtslosigkeit, Ausbeutung und Gier die Stirn zu bieten und mit jungen Menschen neue Wege hin zu alten Werten zu finden. Unsere Schule, oder besser gesagt, die Menschen in unserer Schule haben das bereits vor über 25 Jahren begonnen. Seither haben Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Sekretärinnen, Hausmeister, Schwestern, Reinigungsfrauen und Schulleitung versucht Flagge zu zeigen für fair gehandelte Waren, die im Weltladen der Schule verkauft werden. Der Gedanke, sich für faire Löhne und Produktionswege einzusetzen, wurde vernetzt mit der Partnerschaft mit Ocongate, einer Hochlandgemeinde der Anden in Peru: Alles im Weltladen erwirtschaftete Geld wird dorthin gespendet, um die Schülerspeisung im Comedor (dem dortigen Speisesaal) zu unterstützen. Hätte es nicht viele helfende Hände von Paketannahme bis Infoweitergabe, viele zuverlässige und motivierte Schülerinnen und Schüler mit ihren Diensten im Weltladen, auf Weihnachtsmärkten, bei 5er-Heftpaketverkäufen etc., große Visionäre und unermüdliche Kolleginnnen und Kollegen gegeben, dann hätte ein äußerlich vergebenes Siegel sicherlich nicht so sehr den Kern des fairen Schullebens getroffen. So aber ist die Auszeichnung zur „fairtrade-school“, die im November 2014 durch Frau Maria Gießmann von der SEZ (Stiftung Entwicklungs- Zusammenarbeit) vorgenommen wurde, für unsere Schule stimmig. Allerdings hatte die SEZ-Beauftragte neben viel Anerkennung und Lob doch auch einen weiteren Auftrag dabei: die Ankündigung, dieses Siegel immer wieder zu überprüfen und damit das Ausruhen auf den Lorbeeren zu verbannen. Da Kindern und Jugendlichen dies aber naturgegebener Maßen fern liegt und es viel zu viel Spaß macht, sich über die neue Ökozahnbürste zu amüsieren oder die frisch eingetroffenen Maniok-Chips zu testen, müssen wir uns da absolut keine Sorgen machen. So boomt die vorletztes Jahr gegründete Schülerfirma, die als Ableger des Weltladens, fair gehandelte Produkte über einen kostenlosen Lieferservice an die Haustüre bringt, und die Kreativität der Schüler und ihre Ideen lassen die betreuenden Lehrer kaum Luft holen.
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[+] Wir „fairändern“ die Welt
von Elisabeth Storz und Stefan Storz
Dankbarer Rückblick auf eine lebendige Schülertagung

So etwas erlebt man nicht allzu oft als Lehrer: 200 Schülerinnen und Schüler, die am Freitagnachmittag bis 17 Uhr intensiv bis zur letzten Minute und mit großer Begeisterung in insgesamt 17 Arbeitsgruppen ein selbst gewähltes Thema miteinander diskutieren und gemeinsame Lösungswege aufzeigen. Für uns als Mitglieder des Vorbereitungsteams waren die engagierte Beteiligung aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer und der gelungene Ablauf des ganzen Tages ein sehr ermutigendes Erlebnis und auch ein wichtiger Schritt zur Erfüllung eines lang gehegten Wunsches: Die Aktivitäten im Bereich Eine-Welt-Arbeit von Schülergruppen und AGs an den Stiftungsschulen miteinander zu vernetzen, neue Anregungen und Ideen im Austausch miteinander zu entwickeln, neue Impulse und Knowhow von Experten zu bekommen, aber auch Wünsche und Utopien für die eigene Schule und die Schulstiftung zu entwickeln, zu formulieren und an die richtigen Adressaten zu übergeben und nicht zuletzt Motivation für das eigene Engagement in den Schulen zu bekommen. Dies alles waren Vorstellungen, mit denen wir in die Planung der Schülertagung gegangen waren, und wir sind nicht enttäuscht worden, sondern haben Ermutigung erfahren, an dem Thema, das wesentlich zum Profil der Schulstiftung gehört, weiterzuarbeiten. Ermutigend war, wie die Schülerinnen und Schüler bereits zum Auftakt am Morgen ihre vielfältigen Aktivitäten aus den Bereichen Eine-Welt und Nachhaltigkeit vorstellten. Ermutigend, wie sie die erschreckenden Beobachtungen zum Thema Kinderarbeit des Hauptreferenten Benjamin Pütter vom Kindermissionswerk aufgegriffen und Ideen entwickelt haben, was in ihrem Lebensumfeld verbessert werden könnte. Ermutigend, wie sie die Anregungen der 15 Workshops im Anschluss an den Vortrag aufgegriffen und diskutiert haben. Ermutigend, wie die begleitenden Kolleginnen und Kollegen die Arbeitsphasen unterstützt haben und wie intensiv sie die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und zur Vernetzung genutzt haben. Und nicht zuletzt war ermutigend, wie der Geschäftsführer des Diözesanrates, Martin Müller, das Engagement der Schülerinnen und Schüler in den Schulen der Schulstiftung als Ansporn und Vorbild für den von der Erzdiözese Freiburg beschrittenen Weg zur Fair-Trade-Diözese lobte.
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FORUM 63

[+] Meine Zeit mit einem Muf
von Pauline Ketterer
„Muf“ was soll das denn bitte heißen? Meinten meine Eltern vielleicht nicht doch „Mof“, aber das wir einen Menschen ohne Freunde zu Hause aufnehmen würden, erschien mir unwahrscheinlich. Muf heißt so viel wie Minderjähriger unbegleiteter Flüchtling. Und als meine Mutter das erste Mal mit der Idee kam, wir könnten doch einen Flüchtling aufnehmen, war ich sofort begeistert. Ich hatte mich vorher schon für dieses Thema interessiert, da ich durch Zufall auf einen Artikel gestoßen war, der von den Bewohnern einer Studenten-WG aus Heidenheim berichtete, die einen Flüchtling aus Syrien aufgenommen hatten und es wieder tun würden. Außerdem las ich einen Artikel, in dem der CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Patzelt uns aufforderte, Flüchtlinge in unseren Privatwohnungen aufzunehmen. In den folgenden Monaten kamen in unserer Familie immer wieder Diskussionen auf: „Sollen wir das wagen? Sind wir für so etwas geeignet? könnten wir mit einem eventuell traumatisierten Flüchtling umgehen? Wie verständigen wir uns?“
Trotz all dieser unbeantworteten Fragen meldeten wir uns beim Jugendamt, das uns weitervermittelte an die ZEFIE (Zentrum für Individuelle Erziehungshilfen). Wir dachten alle, dass wie einen männlichen Flüchtling zugeteilt bekommen würden, da es fast keine Mädchen alleine schaffen, von zu Hause wegzugehen und die anstrengende, lange, gefahrvolle Reise meist nicht überstehen oder viele schlimme Sachen unterwegs erleben müssen. Eine Frau zu sein, bedeutet – während wir hier Diskussionen über die Frauenquote führen – in vielen Ländern Angst zu haben, alleine auf die Straße zu gehen und Unterdrückung. Ohne Ankündigung, ohne Zeit, sich vorzubereiten, rief eines Tages im November ein Sozialarbeiter an und teilte uns mit, dass sie ein Mädchen aus Eritrea hätten, das gerade in der LEA (Landeserstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in der Nähe des Messplatzes) angekommen war, und schon diesen Nachmittag zu uns kommen würde. Ich war überrascht, so ins „kalte Wasser“ geworfen zu werden, ohne Namen, ohne Alter, ohne zu wissen was das Mädchen schon alles durchgemacht hatte. Meine Mutter war eher bestürzt, sie malte sich sicher im Stillen aus, was dem Mädchen alles für schlimme Sachen unterwegs zugestoßen sein konnten, schließlich hatten wir alle gedacht, ein Junge würde kommen …
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[+] Die Welt fair-ändern!
von Joachim Nebel
Ankündigung: Tagung zum Fairen Wirtschaften für Eine-Welt-Gruppen und Interessierte am 29. April 2016 an der Heimschule Lender in Sasbach

Wenn wir berücksichtigen, dass der Mensch auch ein Geschöpf dieser Welt ist, das ein Recht auf Leben und Glück hat und das außerdem eine ganz besondere Würde besitzt, können wir es nicht unterlassen, die Auswirkungen der Umweltzerstörung, des aktuellen Entwicklungsmodells und der Wegwerfkultur auf das menschliche Leben zu betrachten.“ (Enzyklika Laudato si’ (24. Mai 2015), 43).
In unseren Schulen gibt es viele Gruppen, die sich für das Thema Gerechtigkeit im Hinblick auf die gemeinsame Umwelt und Chancengleichheit im Leben engagieren. Fairer Handel, Arbeitsgemeinschaften zum Umweltschutz, Initiativen gegen Lebensmittelverschwendung, Solarvereine, ... sie alle setzen lokal um, wozu auch der Papst mit seiner Enzyklika Laudato si’ aufgerufen hat.
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FORUM 62

[+] Editorial - Eine Welt
von Dietfried Scherer
Liebe Leserinnen, liebe Leser, Was gehört zum Profil der Stiftungsschulen? Drei wesentliche Elemente lassen sich an allen Schulen ausmachen: Ein religiöses Schulleben, das neben Gottesdiensten in vielfältiger Weise sich mit den Fragen nach Gott und den Menschen, wie Gott sie gewollt hat, beschäftigt; daneben ein Sozialcurriculum, das soziales Lernen innerhalb und außerhalb der Schule ermöglicht und im COMPASSIONProjekt seine profilierte Ausprägung gefunden hat; sowie als drittes Element der Einsatz für unsere Schöpfung und die eine Welt.
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[+] Globales Lernen – religionspädagogisch buchstabiert
von Albert Biesinger/Manuel Barale
In der globalisierten Welt werden Antworten auf zentrale Zukunfts- und Entwicklungsfragen gesucht. Durch die Globalisierung wurden die Zusammenhänge auf gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene deutlich komplexer, viele Lebensbezüge der Jugendlichen enthalten eine internationale Dimension. Wie können Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer mit diesen Veränderungen umgehen? – Einerseits kann sich jeder die gewachsene Komplexität der globalisierten Außenwelt reduzieren, andererseits können wir uns der neuen Komplexität der Welt ganz bewusst stellen. Wir können lernen die Entwicklung zur sogenannten Weltgesellschaft zu verstehen, lernen mit den konkreten Auswirkungen der Globalisierung und der Weltgesellschaft umzugehen. Das Globale Lernen ist damit sicherlich eine Herausforderung für den Religionsunterricht, es umfasst folgende Bereiche: entwicklungspolitische Bildung, globale Umweltbildung, Menschenrechts- und Friedenserziehung, interkulturelles und interreligiöses Lernen.
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[+] Die Verbundenheit in der Einen-Welt an Stiftungsschulen leben
von Manuel Barale
Seit September 2012 gibt es am Institut für Religionspädagogik (IR P) in Freiburg das Referat Globales Lernen, eine Kooperation der Erzdiözese Freiburg mit dem Bischöflichen Hilfswerk MISEREOR. Das ganzheitliche Bildungskonzept Globales Lernen hat, als pädagogische Antwort auf die Globalisierung, z.B. die Themen Bildung für nachhaltige Entwicklung, Fairer Handel, soziale Gerechtigkeit, Umweltbildung und Friedenserziehung im Blick. Die Aktualität des globalen Lernens zeigt sich nicht nur in hochaktuellen Themen wie Migration und Klimawandel, sondern auch in der inhaltlichen Positionierung unseres Papstes Franziskus, der, nicht nur in seinem Apostolischen Schreiben Evangelii Gaudium, deutlich zur Fragen der Ausgrenzung von Menschen und zu ungerechten Prozessen in der Ökonomie, Stellung nimmt. Es liegt nahe von einem Perspektivwechsel in der Weltkirche durch das Pontifikat von Papst Franziskus zu sprechen. Einige mögliche Anknüpfungspunkte zur Stärkung der Themenbereiche Ökologie und Eine Welt unter dem Schlagwort des globalen Lernens, sollen hier dargelegt werden. Mit einigen Stiftungsschulen findet ja bereits ein intensive Zusammenarbeit statt, die von der Unterstützung des Fairen Handels an der Schule, über die Organisation von Veranstaltungen (z.B. Ausstellungen, Fastenaktion) bis hin zur Anbahnung und Begleitung einer Schulpartnerschaft (St. Ursula-Schulen in Villingen mit MISEREOR) reicht. Das Bildungskonzept Globales Lernen kann zu einer weiteren Zuspitzung der Profilierung der Stiftungsschulen in diesem Arbeitsbereich führen. Und das auf einem bereits bestehenden breiten Fundament, das auf dem vielfältigen, individuellen Engagement der einzelnen Stiftungsschulen gründet.
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[+] Mehr als ein Zertifikat: Das St.-Dominikus-Gymnasium, Karlsruhe wird eine Fairtrade- School
von Björn Schmid
Die Kleiderfrage in Karlsruhe – ein neues T-Shirt muss her. Doch in welchem Laden? Und für welches soll ich mich entscheiden? Rechtzeitig zum lukrativen Adventsgeschäft eröffnete am 22. November 2012 in Karlsruhe eine Filiale des irischen Textil-Discounters Primark. Kaum erwähnenswert, könnte man meinen, doch war der Medien- (und leider auch Menschen-) Zuspruch gewaltig. Die Onlinezeitung ka-news spricht von „Besucherfluten“, die stundenlang vor Eröffnung schon ungeduldig auf Einlass warten. Sogar die Erste Bürgermeisterin Margret Mergen (mittlerweile OB in Baden-Baden) ist mit von der Partie, um das Eröffnungsband zu zerschneiden – überzeugt davon, dass „die Erfolgsmarke Primark Karlsruhe ab sofort noch attraktiver für Jugendliche“ machen würde. „Man kriegt sehr viel für wenig Geld“, lautet die recht einhellige Meinung der überwiegend jungen Kundeninnen und Kunden. Was sogar die lokale Politik begeistert und durch das obligatorische Zerschneiden eines blauen Bandes adelt, ist in Wahrheit das drastische Beschneiden von Menschenrechten, von Würde und Gerechtigkeit. Sabine Schütz vom SWR spricht vom Raubbau an Natur und Mensch, Hubertus Thiermeyer von der Gewerkschaft Verdi bringt es auf den Punkt: „Wer ein T-Shirt für zwei Euro kauft, muss wissen, dass jemand anderes den Preis dafür bezahlen muss.“
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[+] FAIRänderung erreichen – die Coffee-Stop-Aktion
von Manuel Barale
an der Klosterschule vom Hl. Grab Wir stehen heute vor großen Herausforderungen, die sich daraus ergeben, wie wir im 21. Jahrhundert der eigenen Verantwortung in der Einen-Welt gerecht werden und unseren persönlichen Lebensstil an die Realitäten anpassen. Auch und gerade im schulischen Bereich stellen sich die Fragen nach dem Umgang mit Ressourcen, den Spielregeln in der Weltwirtschaft und nach unseren Konsumgewohnheiten. In den aktuellen Bildungsplänen finden diese Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven ihren Platz in Fächern wie Geographie, Religionslehre, aber auch Biologie und Physik. In den neuen gymnasialen Bildungsplan (ab 2016) wird BNE, also die Bildung für nachhaltige Entwicklung, als Leitprinzip eine ganz besondere Bedeutung erlangen. Wichtig erscheint in diesem Zusammenhang, dass die im Unterricht vermittelten Inhalte auch an der Schule ihren Platz finden und gelebt werden. Die Möglichkeit dem Unterrichtsgeschehen durch Aktionen Raum zu geben, ist in von großer Bedeutung. An dieser Stelle soll daher die bereits seit Jahren etablierte Aktion Coffee Stop mit dem Blick hin auf die schulische Eignung vorgestellt werden. Die Aktion setzt darauf, dass sich Menschen mit den Möglichkeiten und Vorteilen des Fairen Handels auseinandersetzen. Ein kurzer Faktencheck – siehe Infofläche – soll den Inhalt und die mögliche Umsetzung von Coffee Stops vorstellen.
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[+] Fair ist mehr
von Kerstin Schmitt
Die WELT fairÄNDERER zu Gast an der Heimschule Lender, Sasbach Wer Mitte Mai 2014 auf den Campus der Heimschule Lender in Sasbach kam, dem bot sich ein ganz besonderes Bild. Im Schatten der Bäume waren große, bunte Zelte aufgebaut und man konnte regelrecht spüren, dass in dieser Woche hier etwas Außergewöhnliches passieren sollte. Man hatte schon von den WELT fairÄNDERERN gehört, die eine Woche lang zu Besuch an der Heimschule sein sollten; aber erst jetzt nahm diese Idee Gestalt an und bekam mit den Gästen auch ein Gesicht. Was nun folgte, waren Tage voller kreativer Workshops, heißer Diskussionen, zum Nachdenken anregender Impulse und Sport, Spiel und Spaß. Ein roter Faden zog sich dabei durch alle Aktionen: der Gedanke der Fairness. Zusammen mit dem BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend) veranstaltet die Fachstelle Jugend und Schule in der Erzdiözese Freiburg dieses Projekt, bei dem katholische Jugendverbände und kirchliche Einrichtungen eine Woche lang zu Gast auf Schulhöfen in der Erzdiözese sind. Es soll ein Dialog angestoßen werden über den fairen Umgang miteinander, den fairen Konsum und den fairen Umgang mit der Schöpfung. In Zusammenarbeit mit der Schulseelsorge der Heimschule und dem katholischen Jugendbüro Acher- Renchtal entstand aus dieser Idee nun eine riesige Anzahl an spannenden Angeboten für SchülerInnen, LehrerInnen und BesucherInnen.
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[+] Klosterschulen Unserer Lieben Frau, eine Unseco-Projektschule
von Martin Ritter/Edith Roth
Flucht und Vertreibung damals und heute – „Kriege und Konflikte, Belagerung, Verfolgung, ethnische und religiöse Auseinandersetzungen, Naturkatastrophen, anhaltende Krisen: Sie sind die Ursachen für Flucht und Vertreibung. Ende 2013 waren 51,2 Millionen Menschen auf der Flucht. Die höchste Zahl seit dem Zweiten Weltkrieg.“ (www.uno-flüchtlingshilfe.de) Als christliche Schulen ist es uns besonders wichtig, unsere Schülerinnen zu verantwortungsvollen Menschen zu erziehen, die in unserer schnelllebigen, globalisierten und oft allzu sehr konsumorientierten Welt den Blick für benachteiligte, schwächere und hilfsbedürftige Menschen nicht verlieren. Da sich dieses Ideal mit dem Ziel der UNE SCO-Projektschulen deckt, eine „Kultur des Friedens“ zu entwickeln, haben wir uns vor zwei Jahren auf den Weg gemacht, ein Teil des mehr als 8.000 Schulen umfassenden weltweiten Netzwerks der UNE SCO-Projektschulen (www.ups-schulen.de) zu werden.
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[+] Weit weg und doch ganz nah
von Rita Weber
Die etwas andere Schulwoche an der Heimschule St. Landolin, Ettenheim Im Rahmen der Themenwoche im Herbst steht an der Heimschule St. Landolin Ettenheim für die 8.Klassen der Realschule das Thema „Leben auf dem afrikanischen Kontinent“ im Mittelpunkt. Gebannt schauen die Schülerinnen und Schüler auf die faszinierenden Fotos, hören afrikanische Rhythmen und lauschen interessiert den authentischen Erzählungen von Dietmar Obert (Ettenheim-Wallburg), der mit seinem Motorrad den afrikanischen Kontinent von Nord nach Süd durchquert hat. Es ist der letzte Tag der Themenwoche für die 8.Klassen der Realschule, die ganz im Zeichen von Afrika steht. Eine Woche Afrika pur mit vielen Informationen, kreativen Phasen und Erlebnissen. Die Idee dazu kam 2006 durch die Kampagne „Schulen – gemeinsam für Afrika“, deren Ziel es ist, Schülerinnen und Schüler für den Kontinent Afrika zu interessieren, das Afrikabild zu reflektieren, ein Bewusstsein für die globalen Zusammenhänge zu schaffen und die Schülerinnen und Schüler zu solidarischem Handeln zu motivieren. Heute ist das Thema ein wichtiger Teil des Schulcurriculums. In den Fächern Religion und EWG ist es dem Themenkreis „Leben und Teilen in der Einen Welt“, zugeordnet. Es findet seinen Ausdruck im Engagement der Schülerinnen und Schüler für Burkina Faso; sie unterstützen Catherine Eklou, die unter anderem mit Spendengelder der RealschülerInnen eine Schule gegründet hat, deren Inschrift auf die Realschule an St. Landolin verweist. Grundgedanke bei der Entwicklung der Themenwoche war, die Schülerinnen und Schüler möglichst ganzheitlich an die vielfältigen Lebenswelten Afrikas heranzuführen. Die Lebendigkeit und kulturelle Vielfalt des afrikanischen Kontinents spiegelt sich in den Aktivitäten und der fächerübergreifenden Vielfalt wider: Texte, Filme, Musik, Begegnungen mit Menschen, die in Afrika leben oder vor Ort gearbeitet haben und dem konkreten Tun in Form von Kochen, Drucken oder auch handwerklichem Gestalten u.a. nach afrikanischem Vorbild. Hieraus ergeben sich auch immer wieder Verkaufsaktionen von afrikanischen Produkten oder von selbst hergestellten Arbeiten. Im gemeinsamen Lernen und Tun gewinnen die Schülerinnen und Schüler ein möglichst breites und tiefes Verständnis für die afrikanische Kultur und erfahren das Leben der Menschen mit allen Sinnen.
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[+] Eine lebendige Schulpartnerschaft an den St. Ursulaschulen, Villingen im Rahmen der diözesanen Perupartnerschaft
von Stefan Storz/Ulrike Wahr
Vor nunmehr 29 Jahren begann etwas, was in den Diözesen Deutschlands seinesgleichen sucht: die Partnerschaft der Erzdiözese Freiburg mit der katholischen Kirche von Peru in Südamerika, getragen von derzeit etwa 140 Pfarreipartnerschaften. Im gleichen Jahr 1986 begann auch die Villinger Münsterpfarrei eine Partnerschaft mit der Gemeinde von Ocongate im peruanischen Andenhochland und schloss sich damit der diözesanen Partnerschaft an. Mit dem Beginn dieser Partnerschaft traten die Verantwortlichen in der Villinger Münstergemeinde auch an die Klosterschulen St. Ursula heran, um herauszufinden, ob eine dauerhafte Zusammenarbeit möglich sei. Ein wichtiges Element der Integration der Gemeindepartnerschaft in das Schulleben waren von Anfang an Lehrkräfte, die auch in ihrer Pfarrgemeinde in der Perupartnerschaft aktiv waren und teilweise bis heute sind. Zeitweise waren bis zu fünf Personen aus dem Kollegium in verschiedenen Perugruppen der Villinger Pfarrgemeinden engagiert, die auch bei überpfarreilichen Aktionen immer wieder zusammenarbeiteten.
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[+] Zehn Jahre Sonnenzeit
von Stefan Storz
Jubiläum des Vereins intipacha in Villingen Warum nicht Solarenergie für Ocongate?“ So hieß der letzte Satz im FORU MArtikel „In Villingen scheint die Sonne auch für Ocongate“ in der Ausgabe 44/2006 (S.133). Im vergangenen Jahr ist die damals formulierte Idee in einem ersten Projekt wahr geworden: Das Haus Wawa Etxea für elternlose Kinder in der peruanischen Hochlandgemeinde Ocongate (Partnergemeinde der Villinger Münstergemeinde – siehe Seite 38 in dieser Ausgabe), ist seither energetisch autark und somit nicht mehr abhängig vom nicht immer zuverlässigen öffentlichen Stromnetz.
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[+] Eine-Welt-AG am St. Ursula Gymnasium, Freiburg
von Klaus Salzmann
Das St. Ursula Gymnasium ist eine freie Schule in katholischer Trägerschaft. Grundlage unserer Arbeit sind die Orientierung an christlichen Werten, die Verpflichtung zu wertschätzendem Umgang, sozialem Engagement und Toleranz.“ So steht es im Leitbild unserer Schule, dem St. Ursula Gymnasium in Freiburg. Die Selbstvorstellung der Eine-Welt-AG vermittelt einen ersten Eindruck, inwieweit wir versuchen, diesem Anspruch gerecht zu werden:
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[+] Projekte in Cuenca/Ecuador
von Margret Baldas
Die St. Ursula Schulen Hildastraße, Freiburg unterstützen seit fast zwei Jahrzehnten Schülerinnen und Schüler in Ecuador. Anlässlich des 100.Todestages des Redemptoristenpaters Johannes Bautista Stiehle, des Architekten der Kathedrale von Cuenca, entstanden intensive Kontakte zwischen der Pastoral Social in Cuenca und der Heimat dieses Paters, der in der Nähe von Ulm aufwuchs. In den Anfängen arbeitete eine Schülerin unserer Schule beim Projekt „Promoción de la Mujer y la Familia“ (Förderung der Frau und Familie) der Pastoral Social von Cuenca fast ein Jahr lang als Freiwillige mit. Damals entstanden Aktionen an der Schule zur Unterstützung von Sozial- und Bildungsarbeit in Ecuador. Seitdem konnten wir jedes Jahr einen dreistelligen Betrag überweisen; dieser kam zustande aus Erlösen von Basaren, durch Spenden von Kollegen und Kolleginnen, der Abiturientinnen, durch den Erlös aus dem Schulprojekt „Papiertiger“ und der Beteiligung der Realschülerinnen an der „Aktion Tagwerk“.
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[+] Patenschaften an den St. Ursula Schulen Hildastraße und Fairtrade Kiosk an der Liebfrauenschule
von Sina Schneble, Regina Maria Gut

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[+] Der Eine-Welt-Kreis der Liebfrauenschule, Sigmaringen
von Birgitta Fürst
Die Schulgemeinschaft der Liebfrauenschule Sigmaringen fördert auf vielfältige Weise ihr Schulprojekt, eine Kindertagesstätte in Honduras. Diese wurde 1993 von Schwester Christiane, einer deutschen Schwester vom Orden der Franziskanerinnen, in einem Dorf für alleinerziehende Mütter aufgebaut und wird seitdem von ihr geleitet. Die Mütter und ihre Kinder leben in El Nuevo Paraiso – statt auf der Straße – in einem gemauerten Häuschen. Während die Mütter arbeiten, werden ihre Kinder in der Kindertagesstätte betreut und verpflegt. Damit die Schwester diesen Kindergarten mit immerhin 60 - 70 Kindern versorgen kann, ist sie ausschließlich auf Spenden angewiesen. Unsere Schule spendet inzwischen jährlich zwischen 12.000 und 15.000 Euro an unser Schulprojekt in Honduras. Dieses Geld kommt zusammen aus verschiedenen Aktivitäten, die von SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern unterstützt werden.
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[+] Die Misereor-Fastenaktion an der Heimschule Kloster Wald
von Gerhard Müller
Sozialcurriculum „Globales Lernen“ Der jährliche Besuch von MISEREOR an der Heimschule Kloster Wald ist zu einer festen Einrichtung geworden. Er steht im Rahmen des im Sozialcurriculums verankerten Ziels des „globalen Lernens“. Wie sehr dieser Besuch nicht nur formal als Bestandteil des Sozialcurriculums vorgesehen, sondern bereits in den Köpfen und Herzen der Schülerinnen verankert ist, hat sich dieses Jahr bereits im Vorfeld der Veranstaltung gezeigt. Die vergangenen Jahre müssen bereits Spuren hinterlassen haben. Da war die spannende Diskussion vor zwei Jahren mit dem Gast aus Bangladesh, der die Textilproduktion großer Bekleidungsfirmen äußerst differenziert sah. Da waren die fröhlichen Gesprächsrunden mit Herrn Mutebi aus Uganda im vergangenen Jahr, bei denen die Schülerinnen etwas davon begreifen konnten, welche Bedeutung es in Afrika haben kann, sich selbst versorgen zu können. Der Funke muss übergesprungen sein. Anders ist es nicht zu erklären, dass eine Schülerin der Oberstufe Eigeninitiative ergriffen hatte und von sich aus auf Herrn Barale vom Institut für Religionspädagogik (IR P) Freiburg zugegangen ist, mit dem Wunsch, er möge doch bitte dafür Sorge tragen, dass Misereor auch in diesem Schuljahr wieder an die Heimschule komme.
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FORUM 58

[+] Schüler der 6. Klassen der Liebfrauenschule laufen für Honduras
von Birgitta Fürst
Beim Solar- und Gerechtigkeitslauf der 6. Klassen der Realschule und des Gymnasiums der Liebfrauenschule wurden Spenden in Höhe von 1500 € erlaufen. So wurde die „Schul-SMS“, Selbstentfaltung (S), Mitempfinden (M) und Sorgsamkeit (S) in konkretes Handeln umgesetzt. Die Liebfrauenschule hat seit mehreren Jahren die Durchführung eines Solar- und Gerechtigkeitssporttages am Ende der Klassenstufe 6 in das Programm ihres Schulcurriculums aufgenommen. Die Verantwortlichen der Solar-AG und des Honduras- Projekts organisierten unter Mithilfe des Sportkollegiums einen ereignisreichen Tag. Alle 160 Schülerinnen und Schüler begannen den Schultag mit einem Film über die Nutzung alternativer Energien in und um Sigmaringen. Sie sollten sensibilisiert werden für Fragen des Klima- und Umweltschutzes, sowie für das Thema der Nachhaltigkeit. Eng damit verknüpft ist das Verständnis von Gerechtigkeit, vom Leben in „einer“ Welt. Dazu gab im Anschluss eine Powerpoint-Präsentation Einblicke in den Alltag der Kindertagesstätte „Christiane“, das Schulprojekt der Liebfrauenschule in Honduras. Den 6.Klässlern wurde an den schulischen und beruflichen Einrichtungen des Dorfes „El Paraiso“ gezeigt, wie die Kinder dort nach der Kindergartenzeit weiter Bildung und Ausbildung erhalten.
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FORUM 54

[+] Burkina Faso
von Ulrike Hugel
Ein Hilfsprojekt der Realschule an der Heimschule St. Landolin Ettenheim Burkina Faso (Westafrika/Sahelzone) zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Nach Angaben der UN sterben in der Sahelzone täglich 16.000 Menschen an Armut, Unterernährung und fehlender medizinischer Versorgung. Die Menschen leben in Dornensavannen und Halbwüsten. 90% der Bevölkerung leben von der Landwirtschaft; etwa 75% sind Analphabeten.
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FORUM 50

[+] St. Ursula-Schulen Villingen: „Trabajo duro“ in Ocongate - St. Ursula-Schüler und -Lehrer unterwegs in Peru
von Lisa und Stefan Storz
„Eine unbeschreibliche Reise voller Gegensätze“, so betitelte Felizitas ihre Erfahrungen in und mit Peru. Dorthin war sie in den letzten Sommerferien mit acht weiteren Schülern des Seminarkurses der St. Ursula-Schulen Villingen zum Besuch der Partnergemeinde gereist. Es kostete alle Teilnehmer ein langes Jahr Vorbereitung und manche Stunde ihrer Freizeit, was sich aber ihrer Meinung nach mehr als gelohnt hat. Fünf Schülerinnen und vier Schüler der Kursstufe der St. Ursula-Schulen hatten sich nicht nur verpflichtet, ein Jahr lang in ihrer Freizeit Spanisch zu pauken, sondern auch den Seminarkurs zum Thema „Südamerika“ zu belegen. Das waren zwei der Voraussetzungen, um die große Reise antreten zu können, von der manche der Schülerinnen schon als Kinder geträumt hatten: „Einmal im Titicacasee baden, das habe ich mir schon gewünscht, seit ich diesen witzigen Namen als Kind zum ersten Mal gehört habe“, bekannte Lydia am Ende der Reise.
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FORUM 44

[+] In Villingen scheint die Sonne auch für Ocongate (05/2006)
von Stefan Storz
Der Klimawandel schreitet unvermindert fort, mit drastischen Konsequenzen. Besonders macht sich das für die Ärmsten der Armen in den Entwicklungsländern bemerkbar.“ (Klaus Töpfer, Direktor des UN-Umweltprogramms) „Safe energy“ – mit diesem Slogan und einem verfremdeten Superman-Logo machte sich eine sehr ideenreiche und tatendurstige Natur-AG-Gruppe der St. Ursula-Schulen in Villingen vor vier Jahren daran, ihre Mitschüler für eine Idee zu begeistern: Es lohnt sich für die Umwelt, aber auch für die Schule selbst, auf den Umgang mit der Energie im Schulalltag zu achten.
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[+] 10 Jahre "El Kinder" - Eine-Welt-Arbeit an der Liebfrauenschule Sigmaringen (05/2006)
von Birgitta Fürst
„Helfen wir mit, der Welt eine Seele zu geben!“ Dieser Satz aus dem letzten Weihnachtsbrief von Schwester Christiane Emig zeigt an, in welche Richtung die Schulgemeinschaft der Liebfrauenschule seit nunmehr 10 Jahren mit diesem Projekt geht. Den Kontakt für die langjährige Zusammenarbeit mit dem Projekt in Honduras vermittelte die damalige stellvertretende Schulleiterin Sr. Marietta, wie Schwester Christiane ebenfalls eine Schwester vom Orden der Franziskanerinnen aus Erlenbad. Schwester Christiane ist seit 1989 in Honduras, arbeitete dort zunächst im Norden des Landes bei Straßenkindern und bekam 1991 die Aufgabe, für die „Sociedad Amigos de los Ninos" in einem Dorf für allein erziehende Mütter eine Kindertagesstätte zu bauen. Die Mütter, die oft einen langen Leidensweg hinter sich haben, können mit ihren Kindern in kleinen Häusern wohnen und finden im Dorf Beschäftigung. Die Tagesstätte „El Kinder“ wurde 1995 eröffnet und bietet Platz für 70 bis 80 Kinder, die dort ab dem Krabbelalter bis zur Vorschule verpflegt und betreut werden. Während der Arbeitszeit der Mütter kümmern sich Schwester Christiane bzw. von ihr eingestellte Frauen unter der Leitung einer Erzieherin um die Kinder. Die Liebfrauenschule unterstützt diese Kindertagesstätte seit nunmehr 10 Jahren mit regelmäßigen und bisher stetig ansteigenden Spenden.
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[+] Vom "Kulturschock" zum sozialen Engagement - Eine-Welt-AG des St. Ursula Gymnasiums Frbg. (05/2006)
von Clara Fricker, Hannah Knaus, Leonie Teuber
Schülerinnen der „Eine Welt-AG“ des St. Ursula-Gymnasiums berichten über ihre Indien-Reise In den Weihnachtsferien reisten 13 Schülerinnen der Oberstufe des St. Ursula-Gymnasiums Freiburg nach Indien. Diese Schülerinnen arbeiten schon seit vielen Jahren in der „Eine-Welt-AG“ der Schule mit, in der sich im Schuljahr 2005/06 derzeit fast 120 Schülerinnen engagieren. Diese AG unterstützt schon seit vielen Jahren die Arbeit einer von der niederländischen Steyler Ordensschwester Schwester Baptista Simons gegründeten indischen Ordensgemeinschaft. Diese indischen Schwestern setzen sich für die Allerärmsten ein, u. a. für die Weiterbildung von Frauen und die Ausbildung von Mädchen. Daher hat sich die AG als Aufgabe gestellt, für viele Adivasimädchen (Ureinwohner) jeweils für ein Schuljahr die Kosten für deren Ausbildung zu übernehmen. Das Ziel der Reise war es, die Arbeit dieser Schwestern vor dem Hintergrund der sozialen Verhältnisse Indiens persönlich kennen zu lernen. Die Leiterin der AG, Frau Studiendirektorin Menz, hat über einen längeren Zeitraum hinweg die jungen Schwestern dieser Gemeinschaft in Indien unterrichtet und pflegt durch viele Begegnungen vor Ort einen intensiven Austausch mit den Schwestern. „Kulturschock Indien“, so heißt der Reiseführer, den wir alle gelesen hatten. Er beschreibt unsere ersten Tage in Indien ziemlich genau. Als wir in Bombay aus dem Flugzeug steigen, finden wir uns im fremden Chaos wieder. Es ist noch dunkel, doch die Straßen sind längst erwacht. Im Bus sammeln wir unsere ersten Eindrücke. Wir sind geschockt – auf den Bürgersteigen schlafen Menschen.
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