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St. Raphael hilft Togo e.V. - Jahresbericht 1997

Viele von euch wissen, dass ich zusammen mit meinem Mann in den Herbstferien in Togo gewesen bin, das erste Mal nach fast sechs Jahren.
Politische Unruhen und weitere Schwierigkeiten hatten uns daran gehindert, unsere Freunde dort zu besuchen und einmal selbst zu schauen,wie unsere Projekte vorangehen. Nun aber drängte es uns zur Reise. Von den Eindrücken, die wir dabei gewonnen haben, möchte ich einigeserzählen.

Wie immer sind wir in Lomé, der Hauptstadt, die im äußersten Süden liegt, angekommen und dann mit dem Auto nach Norden gefahren. BeimHerumreisen meint man zuerst, es gäbe Fortschritte zu verzeichnen: entlang der Teerstraße, die von Süden nach Norden führt, kann man immerwieder, auch in kleineren Ortschaften, gemalte Hinweisschilder sehen, die auf Telefon- und Faxanschlüsse hinweisen. Sie befinden sich meistin kleinen Bretterbuden und funktionieren sogar! Die Verkehrsdichte in Lomé hat stark zugenommen, und auf den Straßen ist zusätzlich einemsiges Getriebe von Menschen. Doch diese scheinbaren Verbesserungen sind vordergründig. Die Realität ist anders: der seit fast 30 Jahrenherrschende Diktator hat das Land in eine vorläufig reformunfähige Militärdiktatur geführt, hat sich aber nach den Umsturzversuchen vor fünfJahren ein demokratisches Deckmäntelchen umgehängt, und der kleinen Oberschicht geht es dabei gut. Insgesamt geht es aber bergab, dieBevölkerung wird ärmer und ärmer und resigniert.

Vielfältig sind die Gesichter des Niedergangs. Viele Seiten könnte ich mit Schilderungen füllen. Jetzt aber will ich nur davon erzählen, wie unsgerade in diesem Niedergang menschliche Wärme und Dankbarkeit an vielen Stellen überwältigend und in ungeahnter Weise zuteil wurden, beispielsweise bei der Begegnung mit Bertins Mutter. Bertin hat im September eine Ausbildung in Lomé begonnen. Die Ausbildung zum Zoll-und Transitfachangestellten kann nur an einer Privatschule erfolgen. Ohne die Unterstützung aus Heidelberg wäre Bertin am Ende seiner Schulkarriere gewesen, denn seine Familie ist so arm, dass das in der letzten Regenzeit teils eingestürzte Lehmhaus nicht repariert werdenkonnte, ganz zu schweigen von den Kosten für eine Ausbildung.

Die Begegnung mit Bertins Mutter war ungeplant und zufällig; wir waren unterwegs, um einiges für die folgenden Tage zu organisieren, als wirsie trafen. Sie ist ein rundlicher Mami-Typ mit tiefschwarzen Augen, von denen ein Strahlen ausgeht. Ein dichter Wimpernkranz verstärkt denstrahlenden Eindruck. Wenn man den Blick nach unten gleiten lässt, mag man eigentlich nur noch in ihre Augen schauen, denn aus ihrem Halsragt ein mindestens tennisballgroßer Jodmangel-Kropf, und die Knöchel, die aus ihrem Rock-Tuch herausschauen, sind verhältnismäßig starkgeschwollen: gesundheitliche Vorsorge steht nicht nur für sie an letzter Stelle.... Sie erkannte uns sofort, obwohl es bereits stockdunkel war.Und jetzt stellt euch die folgende Szene vor: eine Person, die ihr auf Anhieb nicht zuordnen könnt, steht im Dunkeln auf einem Trampelpfad
vor euch, stößt Rufe des Erstaunens aus, nähert sich noch mehr, faltet feierlich die Hände, verbeugt sich, spricht unaufhörlich die selbenFormeln in einer Sprache, die ihr nicht versteht, sinkt dann langsam auf die Knie; während ihr euch bemüht, den Menschen an den Armenwieder hochzuziehen, gleiten auch Oberkörper und Stirn in den Sand. Von irgendwoher taucht ein Fremder mit einem Licht auf und ihr erkennt:die Mutter von Bertin dankt euch auf den Knien.

Ein anderes Erlebnis hat mich noch mehr innerlich aufgewühlt: eine junge Frau namens Solange erarbeitet sich ein bescheidenes Gehalt durchMithilfe in einem Haushalt. Ihr Aufgabenbereich umfasst Küchenarbeiten, Putzen und Waschen. Da sie sich mit einem Kind, aber ohne Elternund Mann durchschlagen muss, ist es für sie ein Geschenk des Himmels, eine Arbeitsstelle zu haben. Zum Wäschewaschen muss ich nochergänzen, dass relativ häufig gewaschen wird, weil die Armut dazu zwingt: jeder besitzt nur wenige Kleidungsstücke, will aber trotz großerHitze und Staub und äußerst bescheidener Verhältnisse sauber und adrett aussehen. Solange wäscht von Hand mit Kernseife und kaltemWasser in einer großen Bütte.

Solange hatte nun während unseres Aufenthaltes in Sokodé auch nochzusätzlich unsere Wäsche in ihrem Wäschekorb, weshalb ich kurz vorunserer Abreise beschloss, ihr einen Dank in Form eines Geldbetrags zukommen zu lassen. Mir schwebte ein Betrag von 30 DM vor, wollteaber auch nichts verkehrt machen und fragte daher ihren "Arbeitgeber". Der wiederum fragte mich, an welche Summe ich denn gedacht hätte.Beim Antworten schoss es mir bereits durch den Kopf, dass er 30 DM bestimmt ablehnen würde, denn dieser Betrag ist beispielsweise dasGehalt eines Familienvaters als Kirchendiener. Daher lautete meine Antwort, ich hätte an 15 DM gedacht, worauf er energisch den Kopfschüttelte und mir klarmachte, die Hälfte sei richtig. Offenbar muss ich ziemlich irritiert ausgesehen haben, denn er meinte nach einer Weile, dieandere Hälfte könne ich ja im Umschlag hinterlegen; dann sei das ein Weihnachtsgeschenk.

Mit den DM 7,50 in der Hand suchte ich Solange in der Küche auf und fand sie dort in gebückter Haltung beim Zermahlen von Erdnüssenzwischen zwei Steinen. Nachdem ich ein Weilchen zugesehen hatte, wie die Muskeln in ihren Armen arbeiteten und kleine Schweißperlen aufihrer Stirn entstanden, bedankte ich mich bei Solange für die Mehrarbeit im Haushalt, besonders beim Waschen. Sie erhob sich aus der Hocke,lächelte bescheiden und meinte, das sei doch nichts gewesen. Sie erschien mir in diesem Moment trotz ihrer kräftigen Arme ziemlich zart. Ichsagte noch einige Sätze und reichte ihr sozusagen zum Abschluss das Geld. Ihre Augen wurden sehr weit, ein ungläubiger Ausdruck breitetesich auf ihrem Gesicht aus, dann sank sie zu Boden unter fortwährendem Flüstern: "Es ist zu viel". Es war eine ähnliche Dankeszeremonie wiebei Bertins Mutter, doch eigentlich noch viel ergreifender: Bertins Mutter hatte sich bedankt für die Reparatur des Hauses und die Ausbildungihres Sohnes, während Solange sich für DM 7,50 bedankte! Übrigens dankte sie meinem Mann in ähnlicher Weise. Abends fragte sie ihren"Arbeitgeber", ob sie das Geld denn wirklich behalten dürfe. Am anderen Morgen hielt sie uns beiden nochmals eine längere Dankesrede.

Das Erlebnis mit Solange geht und geht mir nicht aus Herz und Sinn. Wenn ich in eure Schulklassen gehe und frage, wer Kunstmappen oderKunstdrucke bestellen mag, dann liegen hierbei die Preise in ähnlicher Höhe. Die meisten von euch, auch aus den unteren Klassen, könnenüber derartige Beträge frei verfügen und oftmals direkt bezahlen. Ob ihr versteht, wenn ich euch verrate, dass ich dann innerlichzusammenzucke, weil ich an Solange denken muss? Ich denke auch an sie, wenn ich im Parkgebüsch oder in Schuleckenweggeworfene odervergessene Plastikbecher vom Getränkeautomaten sehe und im Geiste die Stimme höre, die mir erklärte, das Zurückbringen lohne sich nicht, esseien ja nur 10 Pfennige. Gleichzeitig weiß ich aber von zwei Lehrern, dass es sich lohnt, die zurückgelassenen Becher zu sammeln, weil sehrschnell DM 7,50 zusammenkommen....

Eine weitere kleine Geschichte von dem "anderen Togo" dürfte eigentlich gar nicht so heißen, denn es handelt sich um eine Geschichte ausdem Nachbarland Benin, von Soeur Julie und dem von ihr geleiteten Waisenhaus. DreiSchwestern arbeiten dort: es sind jüngere, dynamische,weltoffene Frauen, die in einfachsten Verhältnissen und Räumlichkeiten 96 Kinder betreuen. Die meisten dieser Kinder haben bei der Geburtoder bald danach ihre Mutter verloren und konnten mangels Muttermilch nicht mehr ernährt werden. Man brachte sie zu den Schwestern;eigentlich sollen sie wieder in ihre Familien zurück, wenn sie etwa zwei Jahre alt sind. Meist "vergisst" jedoch die Familie das Kind, weil dieProbleme in den betreffenden Familien zu erdrückend sind. Vielleicht fragt ihr euch, warum die Familien das Baby nicht mit Pulvermilchernähren. Das ist in erster Linie eine Frage der fehlenden finanziellen Mittel; andererseits muss man aber auch wissen, dass die Verwendungvon Pulvermilch große Probleme mit sich bringen kann: zu stark verdünnt, führt sie direkt zur Unterernährung; mit schmutzigem Wasserangerührt, löst sie oft tödliche Durchfälle aus. Das Erhitzen des Wassers bzw. das Sterilisieren von Milchflaschen und Nuckeln wiederum stelltein riesiges ökologisches Problem dar, weil aufgeforstete Baumbestände fürBrennholz fehlen, oder weil das Holz weit hertransportiert werdenmuss, auch weil die Frauen auf offenen Feuern kochen, an denen viel Energie verschwendet wird. Die Schwestern müssen natürlich auchPulvermilch verwenden; um verkeimte oder verpilzte Milchflaschen und Nuckel zu umgehen, füttern sie die Babies löffelweise mit Milch.

Die jüngsten Kinder im Waisenhaus sind Säuglinge, die ältesten sind vielleicht 17 Jahre alt. In der Altersgruppe bis etwa zu den Sechsjährigensind Buben und Mädchen. Ältere Jungen kommen in ein anderes Heim, deshalb sind alle größeren Kinder bei den Schwestern Mädchen. Dasist auch der Grund, weshalb der "Betrieb" überhaupt nur "funktionieren" kann, denn jedes größere Mädchen ist verantwortlich für eines derkleineren Kinder. Die Schwestern sind rund um die Uhr im Dienst, sind Hausfrau und Mutter, Lehrerin und Lehrmeisterin. Ja, ihr habt richtiggehört. Sie unterrichten das Grundschulpensum und erteilen eine Lehre im Schneiderhandwerk. Das bedeutet, dass die jungen Frauen, die das
Heim verlassen, eine abgeschlossene Schneiderlehre hinter sich haben. Man kann zwar als Schneiderin keine Familie ernähren, es ist aberimmerhin möglich, sich selbst über Wasser zu halten oder weitere Ausbildungsschritte zu unternehmen.

Bis hierher hat sich meine Erzählung für euch sicher noch so angehört, als seien im Waisenhaus St.Augustin die Verhältnisse relativ gut. Wasdie Zuwendung betrifft, die den Kindern zuteil wird, stimmt das auch. Aber die Armut ist unbeschreiblich groß. Es fehlt an allem. Soeur Julie ist glücklich, wenn sie zu Weihnachten jedem Kind ein Stück Seife schenken kann. Der regelmäßige Nachschub von Milchpulver ist nurgewährleistet dank eines treuen deutschen Freundes, der auf diese Weise seine Dankbarkeit für seine eigenen gesunden Kinder ausdrücktund dem es ein Anliegen ist, dass seine Kinder frühzeitig lernen, für andere, die arm und bedürftig sind, einen kleinen Verzicht zu leisten. DieKinder im Waisenhaus besitzen nichts. Die etwa sechs ältesten Jugendlichen machen eine gewisse Ausnahme: sie dürfen sich einen kleinenRaum teilen, in dem auch jeder seine Habe in einem Karton entlang der Wand stehen hat. Der Raum: ca. 10m², grau-brauner Lehm, Fensterloch
mit Wellblechladen, Wellblechdach, alles kahl; kein Regal, Schrank, Bett, Tisch oder Stuhl. Sie holen zum Schlafen eine Strohmatte und legensich auf den nackten Boden...., und doch sind sie froh, dass sie bei den Schwestern ein Zuhause haben.

Immerhin befindet sich im Speisesaal ein langer Tisch mit zwei Bankreihen - darauf ein kleines Schüsselchen pro Kind - Bestecke sindunbekannt. Die "Küche" ist ein schwarz-verrußter Raum mit offener Feuerstelle und einigen großen Tongefäßen für Vorräte. Im "Nähzimmer"stehen Bänke mit Pulten im Stil unserer Schulbänke aus den fünfziger Jahren und zwei Tretnähmaschinen des gleichen Stils, aber "made inChina". Der Schulraum hat sogar eine Tafel, und sonst? Ein Tisch, ein Stuhl und zwei Bänke.... Die Kinder schreiben also offenbar auf demSchoß, die meisten sitzen auf dem Boden. Bei unserem Rundgang durch das Gelände prallten in mir sehr widersprüchliche Gefühle aufeinander: Entsetzen über die riesige Not, Mitleid mit den Winzlingen, die mich mit riesigen Kinderaugen anschauten, Hilflosigkeit gegenüber demoffensichtlichen Mangel an alltäglichen Verbrauchsgütern, Zorn über den maßlosen Überfluss und die Verschwendung bei uns, aber auchtiefe Freude über den sagenhaften Empfang, den uns Schwestern und Kinder bereiteten.

Wir kamen nämlich unerwartet und ohne Ankündigung: Soeur Julie ist begeistert und den Tränen nahe, als sie uns erblickt. Sie kann es kaum
fassen, dass wir uns nach fast sechs Jahren wiedersehen. Ob wir bereits gegessen haben, will sie wissen. Wir behaupten, keinen Hunger zuhaben, von wegen Hitze und so. Natürlich glaubt sie’s nicht. Fünf Minuten später sitzen wir hinter großen Gläsern voll hausgemachtenSirup-Getränks. Nach einer halben Stunde ist unsichtbar und unhörbar ein Essen gezaubert. Irgendwann danach schieben sich die erstenschüchternen Kleinkinder über die Schwelle, gucken vorsichtig und verschwinden wieder lautlos. Aber jetzt sind wir endgültig entdeckt. Nachdem Essen ist kein Halten mehr: etwa 50 Kinder purzeln, schieben, drängeln sich in den Raum. Die Größeren übernehmen die Regie. Alle singenlauthals, klatschen im Takt, stampfen mit den Füßen. Der Boden vibriert, der Hitzepegel im Raum steigt. Die Luft ist zum Schneiden, dabeginnen die ersten zu tanzen; nach und nach fallen alle in den Tanzrhythmus ein. Die Schweißperlen auf den Gesichtern werden zu Rinnsalen.
Die Kinder umringen mich, schließen mich ein in ihren Kreis; schließlich bin ich mitten drin im Getümmel, tanze mit ihnen. Die Zeit scheint stillzu stehen, Sorgen und Nöte scheinen vergessen zu sein. Auf allen Gesichtern iststrahlendes Lachen, nur bei mir kommen gleichzeitig dieTränen, derartig bin ich überwältigt von der mitreißenden Begeisterung. Längst sind auch die Schwestern ein Teil der wogenden Menge. Ichfühle mich zurückversetzt in die Kindheit, unbeschwert, im Einklang mit allem und jedem. Nach etwa 20 Minuten lässt die Lautstärke nach, unddas Tanzen ebbt ab.

Irgendwann sind alle Kinder wieder verschwunden, und die knalligeMittagshitze gehört nur noch den unermüdlich und durchdringendzirpenden Grillen. Jetzt zerrinnt die Zeit unerbittlich schnell, und der Abschied setzt den Schlusspunkt hinter diese unvergesslichen Stunden.
Das Abschiednehmen ist in Afrika stets ein sehr bewegender Moment, weil es so ungewiss ist, ob man sich je wiedersieht. Warum? DieMenschen dort sterben schneller und leichter als bei uns durch Unfälle und Krankheiten, an denen hier dank medizinischer Hilfe niemandstirbt. Solche und ähnliche Gedanken schwingen mit, als wir uns verabschieden. Dann läuft Soeur Julie noch mal zurück ins Haus. Wir warteneinen Augenblick, wissen nicht, was sie dort will. Sie kommt zurück, hält zwei protestierende Perlhühner in der Linken und einen Sack mit etwazwei kg Erdnüssen in der Rechten. Sie entschuldigt sich, erklärt, sie habe leider kein besseres Geschenk für uns....

Wir stehen da wie begossene Pudel, dürfen aus Höflichkeit nicht ablehnen und haben doch gesehen, dass während unseres Rundgangs nurwenige Perlhühner unter den Mangobäumen im Hof gescharrt und gegackert hatten; wir wissen auch, dass an Festtagen vielleicht zweiHühner in den Kochtopf wandern, um für 96 Kinder und drei Schwestern ein paar Fleischbröckchen und etwas Fleischaroma abzugeben füreine Soße, in die Getreidefladen getunkt werden. Ich sehe im Geist das Erdnussfeld vor mir, auf dem die Schwestern und größeren Kinder in derschwülen Regenzeit die Erdnüsse gesät haben, ahne ihre Bemühungen um die Pflanzen bis zur Reife und fühle in mir die Anstrengung desBückens beim Ernten. Erdnüsse - bei uns eine Importware, die wir gedankenlos vorm Fernseher knabbern, während auf dem Bildschirm Bildervon ausgezehrten Menschen flimmern, die nichts zu essen haben. Erdnüsse - in Afrika ein kostbares Grundnahrungsmittel; gerieben ergebensie eine äußerst nahrhafte Soße, denn sie sind viel reicher an Proteinen als unsere Hasel- oder Walnüsse. Perlhühner und Erdnüsse sind Leben- die Schwester hat mit uns geteilt, obwohl sie sich sorgen muss um die Nahrung zum Überleben für morgen. Sie weiß: Teilen macht nie ärmer,sondern reicher. Sie weiß auch: Teilen schafft Zusammengehörigkeitsgefühl. Ohne Teilen und ohne Zusammengehörigkeitsgefühl ist unserLeben arm. Wahrscheinlich ahnt sie auch, dass ich die Erdnüsse in Deutschland mit anderen teilen werde. Und wenn man es genau nimmt,dann habe ich jetzt sogar mit euch geteilt, nicht die Erdnüsse, sondern ich habe euch die Erdnuss-Geschichte mit-geteilt. Vielleicht denkt ihrmal an Soeur Julie und "ihre" Kinder, wenn ihr nächstens Erdnüsse esst....

Und vielleicht überlegt ihr euch auch einmal, wie ihr mit den Menschen in Togo teilen könnt - oder auch mit anderen, denen es nicht so gutgeht wie uns. Dann singen wir im Gottesdienst nicht nur "Brich mit dem Hungrigen dein Brot", sondern wir tun es wirklich, damit andere leben können. Gewiss werden wir dann auch erfahren: Teilen macht nicht ärmer, sondern beschenkt uns und lässt Freude in uns wachsen.

Diese Freude, die aus dem Teilen kommt, wünscht euch allen eure
Maja Dilger