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Badische Zeitung zum 25-jährigen Jubiläum
DIE SCHULSTIFTUNG der Erzdiözese Freiburg hat 25. Geburtstag gefeiert. Sie wurde 1988 von Bischof Oskar Saier gegründet und ist mit mehr als 12 000 Schülerinnen und Schülern an 27 Schulen – darunter das Mädchengymnasium St. Ursula – größter Schulträger im Land. Festredner im Collegium Borromaeum am Montag war Psychosomatik-Professor Joachim Bauer.

Bericht in der Badischen Zeitung vom 10.12.2013



Einigt sich das Land mit den Privatschulen?
FREIBURG. Im Konflikt um die künftige Privatschulfinanzierung hat das Land Kompromissbereitschaft erkennen lassen. Kultusstaatssekretärin Marion von Wartenberg sagte am Montag in Freiburg, sie sei sicher, dass die Gespräche zu einem "für alle Seiten akzeptablen Ergebnis führen werden". Anlass war ein Grußwort der SPD-Politikerin zur 25-Jahr-Feier der Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg. Die 1988 von Bischof Oskar Saier gegründete Stiftung ist mit 27 Schulen und 12 000 Schülerinnen und Schülern größter Träger freier Schulen im Land.
In dem Finanzstreit geht es um eine "Versorgungsabgabe", die das Land von freien Schulträgern für diejenigen Lehrer erheben will, die als beurlaubte Beamte an freien, insbesondere kirchlichen Schulen arbeiten, aber weiter Pensionsansprüche an das Land haben. Wartenberg stellte die geplante Abgabe als Akt der Gleichbehandlung der Privatschulen dar, zu dem man vom Rechnungshof aufgefordert worden sei. Hintergrund ist, dass etwa die Waldorfschulen, die keine beamteten Lehrer einstellen, für die Versorgung ihrer Lehrer selbst aufkommen.
Die Staatssekretärin erneuerte das Versprechen, dass das Land die Förderung der Privatschulen von derzeit 75,4 Prozent dessen, was ein Schüler an öffentlichen Schulen kostet, zum 1. August auf 80 Prozent anheben werde. Das habe, warb sie, angesichts der Haushaltslage "einige Überzeugungsarbeit" bei den Haushaltspolitikern erfordert.

Ein Plädoyer für die gute Ganztagsschule
Der Freiburger Medizinprofessor Joachim Bauer lobte in seinem Festvortrag die Schulen der Stiftung für Werteorientierung und eine "beziehungsorientierte Pädagogik", die niemanden ausgrenze. Zugleich warb Bauer energisch für flächendeckende Ganztagsschulen. Viele Elternhäuser und Nachbarschaften böten Kindern und Jugendlichen kaum Chancen, in guter, sozial verbundener Weise ihre Freizeit zu verbringen. Ganztagsschulen, so Bauer, müssten dann allerdings echte Lebensräume sein. Er warnte davor, Ganztagsschulen zu entwickeln, "die lediglich eine Verdoppelung jenes Wahnsinns darstellen, den wir derzeit schon mit den Halbtagsschulen haben".

Artikel in der Badischen Zeitung vom 10.12.2013


Foto: BAMBERGER