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FORUM 63 (12/2015)

FORUM 63 FORUM 63

Schwerpunktthema Umgang mit Heterogenität

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Artikel

[+] Editorial - Umgang mit Heterogenität in Schule und Unterricht
von Dietfried Scherer
Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Schon vor geraumer Zeit hat sich das Redaktionsteam für das Schwerpunktthema dieses Heftes „Umgang mit Heterogenität in Schule und Unterricht“ entschieden, ist dieses Thema doch eines, an dem keine Lehrerin und kein Lehrer vorbei kommt. Die Schwerpunktbeiträge laden dazu ein, sich mit Möglichkeiten des Umgangs mit Heterogenität auseinanderzusetzen, Ansätze konkret im Unterricht auszuprobieren und letztlich auch die grundlegenden Konsequenzen zu reflektieren, die durchaus unterschiedlich sein können. Bildungspolitisch wird im Augenblick Heterogenität in Baden-Württemberg zum erstrebenswerten Prinzip erhoben. Diese Forderungen gipfeln im Antrag der Jungen Grünen, das Gymnasium abzuschaffen und nur noch eine Schule für alle anzubieten. Die Schulstiftung wird hingegen weiterhin als Maxime das Bemühen haben, jeder Schülerin und jedem Schüler die für ihn passende Schulart anzubieten. Aber auch dann ist Heterogenität ein zentrales Thema für das Unterrichtsgeschehen. Auch die Inklusionsthematik sorgt dafür, dass niemand im Bereich von Schule an diesen Fragestellungen vorbei kommt. Nun hat dieses Thema nochmals eine ganz neue Aktualität bekommen.
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[+] Katastrophe abgewendet?
von Dietfried Scherer
Die in der Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen zusammengeschlossenen freien Träger haben in den letzten Jahren immer darauf hingewiesen, dass durch Maßnahmen im staatlichen Schulsystem, die sich finanziell auswirken, für die freien Schulen eine große Problematik entsteht. Die freien Schulen erhielten z.B. für die Mehrkosten, die ihnen durch die Umstellung auf das G 8 oder durch die Erweiterung der Leitungszeit und viele andere bildungspolitische Maßnahmen entstanden sind, keine zusätzlichen Mittel. Stattdessen wurden sie darauf verwiesen, dass diese Kosten ja in das sogenannte Bruttokostenmodell nach Privatschulgesetz Eingang finden.
Der Koalitionsvertrag der grün-roten Regierung verspricht den freien Schulen 80 % der Kosten, die für einen staatlichen Schüler entstanden sind. Gegenüber den bei Regierungsantritt 2011 geltenden ca. 77 % wäre dies tatsächlich eine echte Verbesserung gewesen. In diesem Jahr war nun wieder turnusgemäß ein Landtagsbericht zur Kostensituation vorzulegen. Durch diesen Landtagsbericht werden nun die Warnungen der freien Träger – leider! – sehr eindrucksvoll bestätigt: statt, wie im Koalitionsvertrag versprochen, 80 % der Kosten eines staatlichen Schülers erstattet zu bekommen, liegt die Kostenerstattung z.B. im Gymnasium jetzt nur noch bei ca. 70 %. Dieser dramatische Absturz überrascht die freien Träger nicht. Es ist eine logische Konsequenz der Veränderungen im Bildungsbereich. Verschärft wird diese Ausgangslage noch durch die Tatsache, dass das Land für jeden neu zu den freien Trägern beurlaubten Beamten ca. 12.500 Euro/Jahr Versorgungsabgabe verlangt. Dieses Geld fließt im Unterschied zu den im Gegenzug zugesagten 80 %!
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[+] Umgang mit Heterogenität – Aktuelle Grundsatzprobleme
von Herbert Gudjons
Ein ebenso aktuelles wie altes Thema

In einer Schulklasse sitzen 25 Kinder, oder 15 Jugendliche im Abiturkurs. Jedes Kind, jeder Jugendliche hat seine eigene Lerngeschichte, seinen eigenen Lernstil, sein eigenes Tempo und seine eigenen Begabungen. Das ist eine pädagogische Binsenweisheit. Trotzdem scheint die Dominanz des „gleichmacherischen“ Frontalunterrichtes ungebrochen: Alle lernen zur gleichen Zeit, im selben Tempo, denselben Stoff, – abgesehen von denen, die geschickt dösen, ohne aufzufallen… (Gudjons 2011). Die Integration des Frontalunterrichtes in ein Konzept individualisierten und zugleich offenen Lernens ist nach allen schulpädagogischen Forschungsergebnissen aber eine aktuelle Notwendigkeit (ebd.). Gleichzeitig ist die Frage nach dem Umgang mit Gleichheit und Differenz überhaupt nicht neu, sie ist ein altes pädagogisches Thema (von Pestalozzi über Herbart und die Reformpädagogik im ersten Drittel des letzten Jahrhunderts).
In den vielen Facetten der aktuellen und historischen Diskussion wird das Kind als Individuum, als Subjekt, als Person in den Mittelpunkt gerückt und stärker als bisher in seiner Eigenart und Einzigartigkeit wahrgenommen. Schule, Unterricht, Jugendarbeit, Freizeitpädagogik etc. müssen auf diese verschiedenen Formen der Heterogenität reagieren, was heute unter der Chiffre „Pädagogik der Vielfalt“ (Prengel 2006) diskutiert wird.
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[+] Individuell fördern – aber wie?
von Heinz Klippert
Anregungen zum Umgang mit Heterogenität in der Klasse

Das Thema Lernförderung steht auf der Agenda der Schulen ganz obenan. Wachsende Heterogenität in den Klassen, neue Bildungsstandards und Bildungspläne, neue Befunde der Lernforschung, veränderte Prüfungsverfahren - das alles verlangt nach neuen Lehr- und Lern- und Förderstrategien. Der Beitrag zeigt praktikable Ansätze.

1. Die Tücken der Individualisierung
Die gängigen Förderkonzepte stellen sehr stark auf freies Arbeiten und lehrer-seitiges Diagnostizieren, Differenzieren und Beraten ab. Die Lehrkräfte sollen sich um alles und jeden kümmern. Sie sollen differenzierte Materialien, Aufgaben, Förderpläne und Beratungsleistungen sicherstellen und den Kindern mit sehr viel persönlichem Einsatz auf die Sprünge helfen. Nur: Dieses „Pampern“ ist gleich doppelt problematisch: Einmal, weil es sich für die Lehrkräfte in Regelklassen mit 25 - 30 Schülern beim besten Willen nicht durchhalten lässt. Zum zweiten, weil offensive Lehrerhilfen der skizzierten Art in aller Regel dazu führen, dass die Schüler/innen ihre eigenen Lernanstrengungen über Gebühr zurücknehmen. Will sagen: Sie lassen sich vorschnell helfen, gedankenlos beraten oder in anderer Weise vom eigenständigen Arbeiten und Lernen abhalten.
Wirksame Lernförderung sieht anders aus und muss vorrangig im Klassenverband mit dem Ziel ansetzen, die Schüler/innen zu möglichst ausgeprägter Selbstlernkompetenz und Kooperationsfähigkeit hinzuführen. Diese unterrichtsimmanente Hilfe zur Selbsthilfe ist der Kern wirksamer Förder- und Integrationsarbeit. Wichtig: Diese Aufbauarbeit muss kleinschrittig und lehrergelenkt ablaufen. Diesem Anspruch folgt das hier in Rede stehende Förderprogramm (vgl. Abb. 1). Es setzt auf verstärkte Methodenschulung und differenzierte Schülerkooperation, auf vielfältige Lerntätigkeiten und ermutigende Lehrerunterstützung. Der Grundgedanke dabei: In dem Maße, wie die Schüler/innen befähigt und angehalten werden, methoden- und sozialkompetent im Klassenverband zu lernen, werden sie es in der Regel auch schaffen, die bestehenden Lernblockaden relativ flexibel und zeitnah zu überwinden.
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[+] Der „Einzelne“ – Ausgangspunkt pädagogischen Handelns
von Wolf-Thorsten Saalfrank
Problemstellung
Die „Verschiedenheit der Köpfe“, die es zu berücksichtigen gilt, hat bereits Herbart als Aufgabe des Lehrers erkannt. Doch wird dies nach wie vor noch nicht ausreichend berücksichtigt, ein Punkt, der dem deutschen Schulsystem durch unterschiedliche Studien und Bildungsberichte immer wieder vor Augen geführt wird. Die Pädagogik hat sich dem Problem der Heterogenität schon lange zugewandt, länger als es bei den verantwortlichen Ministerien auf deren Agenda in Erscheinung getreten ist. Deutlich wird dies beispielsweise in Arbeiten von Prengel, Graumann, Gogolin u. a., Preuss-Lausitz, die alle schon seit Mitte der 1990er Jahre für ein neues Bewusstsein im pädagogischen Handeln in der Schule bzw. im Bildungssystem plädieren.
In ihrer Pädagogik der Vielfalt rezipiert Prengel unter anderem Theorien zur gesellschaftlichen Differenz bzw. Pluralität. Bezugspunkte sind hier insbesondere Lyotard und Welsch, die im Zuge der Postmoderne-Diskussion einen radikalen Pluralismus favorisieren. Prengel geht von der Unbestimmkarkeit des Einzelnen aus, der sich jeder Typisierung verschließt. Diese Position wendet sich gegen die in der wissenschaftlichen und auch öffentlichen Meinung stark betonten Typisierungen, wie sie beispielsweise in einigen Ansätzen der Gender-Diskussion ergeben, insbesondere wenn aus einer psychologisch-biologistischen Perspektive argumentiert wird.
Bei einer psychologisch-biologischen Argumentation, wie sie beispielsweise bei Bischof- Köhler anzutreffen ist, werden beobachtete Verhaltensweisen von Mädchen und Jungen zu Stereotypien erklärt, die angeboren sind, Grauzonen sind scheinbar nicht vorgesehen. Anlagebedingte Verhaltensweisen die man den Geschlechtern zuordnen kann, sollen hier keinesfalls bestritten werden. Dennoch besteht in der biologischen Sicht die Gefahr, dass der Mensch als unikates Wesen verkannt wird. Pauschalisierungen sind die Folge: kommunikationsarme Männer, schlechteinparkende orientierunglose Frauen, mathematischnaturwissenschaftlich begabte gewaltbereite Jungen und sprachbegabte, sozialengagierte Mädchen, um nur einige dieser Aussagen zu nennen. Solche und ähnliche Etikettierungen finden sich nicht nur in der populärwissenschaftlichen Literatur, in Magazinen und Zeitungen, sondern auch in den Fachwissenschaften. Diese Aspekte werden am Ende nochmals aufgegriffen.
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[+] Schulischer Umgang mit Heterogenität
von Stephan Gingelmaier
Zusammenhänge und Widersprüche zwischen Individualisierung und Sozialisierung

Ein gegliedertes Bildungssystem und das Zusammenfassen von Kindern und Jugendlichen nach Alterskohorten in Schulklassen hat vor allem die eine Aufgabe: nämlich Komplexität zu reduzieren und Schule als wichtige Sozialisationsinstanz einer Gesellschaft handlungsfähig zu machen bzw. diese aufrecht zu erhalten. „Gleiches Lebensalter soll relative „Gleichartigkeit des Lernens“ der Schüler/innen garantieren und damit günstige Voraussetzungen zur ökonomischen Bewältigung der Massenbildung schaffen“ (Altrichter et al. 2009).
Andere zielgleiche Mechanismen in diesem Sinne sind:
• Schultypen/ Schulformen/Schulzweige: sie sollen Homogenität nach Leistungskriterien bzw. Leistungskriterien herstellen.
• das Selektionswesen: Prüfungen, Aufstieg oder Sitzenbleiben. Vor allem dann, wenn die Jahrgangsklasse zu wenig Gleichheit herstellt, werden dafür weitere Selektionskriterien geschaffen.
• didaktische und innerschulische Differenzierungsmaßnahmen: z.B. Leistungsgruppen und Modelle innerer Differenzierung, wenn die beiden oben genannten Mechanismen nicht greifen. (vgl. Altrichter et al. 2009)
Ausgestattet mit diesen bildungspolitischen „Ersatztechnologien“ (Luhmann/Schorr 1979) sollen die Grundfunktionen von Schule: Qualifikation, Selektion und Integration umgesetzt und gewährleistet werden.
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[+] Differenzsensibel lehren lernen
von Alfred Holzbrecher
Entwicklungsperspektiven und didaktische Anregungen für Unterricht und Schule

Wie kann schulisches Lernen zu Erfahrungen des Dazu-Gehörens, des Nicht- Diskriminiert-Werdens die Entwicklung der Lernenden zu starken Persönlichkeiten beitragen? Die Frage ist nicht trivial, denn im historischen Rückblick war Schule seit ihrer Einrichtung als staatlich finanzierte Organisation immer schon eine Selektionsanstalt, die diejenigen aussortierte, die nicht der (jeweils historisch definierten) Normalität entsprachen. Von daher wird verständlich, wie schwer es fällt, Schule anders zu denken und etwa die anderen gesellschaftlichen Funktionen von Schule stärker zu betonen, d.h. neben der Qualifikation, Sozialisation und vor allem Personalisation. Zu lebenslangem Lernen zu motivieren, Anstrengungs- und Leistungsbereitschaft zu entwickeln, so dass sie lebenslang wirksam werden, – diesen gesellschaftlich notwendigen Zielen steht das historisch überkommene Selektionsprinzip im Wege. Schulisches Lernen vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts neu zu denken, beinhaltet nach Wegen zu suchen, wie gerade bei denjenigen Anstrengungsund Leistungsbereitschaft herausgefordert und unterstützt werden kann, die den Selektionsmechanismen zum Opfer fallen.
Eine diversitätsbewusste Pädagogik stellt einen Paradigmenwechsel dar: das Lehren soll von den Lernenden aus gedacht werden. Das Paradigma der Belehrung orientiert sich traditionell am Lerngegenstand und oft an dem, was die Schüler noch nicht können. Das Paradigma der Aneignung lässt dagegen das Spannungsfeld deutlich werden zwischen den zu vermittelnden Kompetenzen und dem lernenden Subjekt, seinen Stärken und seiner Lernarbeit, sich schrittweise das anzueignen, was Sinn macht. Lehren von dieser Aneignungsaktivität der Lernenden aus denken, fokussiert Fragen wie: Auf welche Weise setzen sich die Lernenden mit der Widerständigkeit des Gegenstands und mit den Widerständigkeiten des Selbst – Lust- und Unlustgefühlen, eigenen Lernwünschen oder Ängsten – auseinander? Wie schaffen sie es, aus der Lern-Arbeit Stärke zu gewinnen und die Erfahrung von Selbstwirksamkeit? Aus Lehrer/innen-Perspektive wäre dann zu fragen: Wie kann die Lernumgebung so gestaltet werden, dass aus der Auseinandersetzung mit herausfordernden Aufgaben Erfahrungen von Kompetenz und Selbstwirksamkeit gemacht werden können, die die Lernenden dazu motivieren, Anstrengungsbereitschaft zu entwickeln und neue Lernbedürfnisse zu entdecken?
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[+] Was kann die Antwort der Lehrerbildung und Lehrerprüfung sein?
von Johann J. Beichel
Hinsichtlich der Herausforderungen von Diversität, Heterogenität und Personaler Pädagogik in der Schule

Die Anforderungen an den Lehrerberuf in staatlichen Schulen im Allgemeinen, in den Gemeinschaftsschulen im Besonderen haben sich gewandelt: Zur soliden Wissensvermittlung im Fachunterricht hinzu kommen neue und stetig zunehmende erzieherische Herausforderungen mit ihren Aspekten der Einstellungen und Werthaltungen, denn wir wünschen uns nicht nur wissende und gescheite Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, sondern gebildete als „Sachwalter und Mitmenschen“, die auf der Grundlage ihrer soliden Wissensbestände auch mit Anstand vernünftig handeln können und wollen, deren Humanität und Achtung vor Natur und Schöpfung sich auch nachhaltig zeigen.
Es bedarf daher geeigneter Bewerber, einer mehrperspektivisch kompetenten Berufsberatung, aber auch einer verantwortlichen und begründeten Auswahl der Geeigneten, die den Erwartungen und spezifischen Anforderungen im Lehrerberuf mit Blick auf erfolgreichen Unterricht und nachhaltige Erziehung zu entsprechen in der Lage sind, einschließlich positiver Perspektiven für deren eigene Berufszufriedenheit und Gesundheit. „Ohne die aktuelle Diskussion um den Kompetenzbegriff darstellen zu können, bleibt festzuhalten, dass die empirische Erfassung von Kompetenzen der Lehrpersonen mehrdimensional zu erfolgen hat, indem nicht einzig Professionswissen, sondern auch die weiteren Dimensionen wie Einstellungen, Motivationen etc. als Inhaltsdimensionen in den Beurteilungsprozess eingebunden sein müssen.“ (Maag Merki, K. et al. 2011, S. 576) Zwar kann man Interesse, Neugier, Tatendrang, ästhetische und moralische Empfindsamkeit und Vorstellungskraft (sensu R. Rorty) bekanntermaßen nicht lehren, aber in ihrem Vorbildhandeln, in der reflektierten und kritischen Rhetorik, in der mehrperspektivischen Präsentation von Dilemmata und Entscheidungsalternativen und in der Besonnenheit wird die Lehrperson erfahrungsgemäß eine nachhaltige Wirkung auf ihre Schüler haben. Deren Werturteilsfähigkeit und -bereitschaft in ästhetischen und moralischen Entscheidungssituationen wird sich im Unterricht üben und entfalten.
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[+] Möglichkeiten des Umgangs mit Heterogenität im Gemeinschaftskundeunterricht
von Ulrike Seitz
Ziel des Faches Gemeinschaftskunde ist der politisch mündige Bürger, der dazu in der Lage ist, politische Sachverhalte zu analysieren, sich sein eigenes Urteil zu bilden und dementsprechend zu handeln – ein ambitioniertes Vorhaben, wenn man bedenkt, dass Gemeinschaftskunde zwar nach der baden-württembergischen Verfassung ordentliches Lehrfach in allen Schule ist, aber nur recht wenige Stunden zur Verfügung hat.
Hinzu kommt, dass sich in Gemeinschaftskunde wie in anderen Fächern auch die zunehmende Heterogenität der Schülerinnen und Schüler1 bemerkbar macht: Da sitzen Schüler mit sehr gutem Vorwissen, in deren Elternhaus engagiert über politische Fragen diskutiert wird, neben Schülern mit wenig Vorkenntnissen aus eher „politikfernen“ Familien, Schüler mit einer schnellen Auffassungsgabe und hohen Analysefähigkeit neben Schülern, denen das Erfassen von Texten und anderen Materialien viel Mühe bereitet. Welche Schwierigkeiten ergeben sich aus dieser Heterogenität und welche Möglichkeiten gibt es, damit umzugehen?
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[+] Änderung der Grundordnung des kirchlichen Dienstes
von Dietfried Scherer
Die Vollversammlung des Verbandes der Diözesen Deutschlands hat in ihrer Sitzung am 27. April 2015 wichtige Änderungen im kirchlichen Arbeitsrecht beschlossen und dabei auch die kirchenspezifischen Anforderungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im kirchlichen Dienst den vielfältigen Veränderungen in der Rechtsprechung, der Gesetzgebung und der Gesellschaft angepasst.
Der Erzbischof von Freiburg hat diese Änderungen für unsere Diözese im August 2015 in Kraft gesetzt.
Künftig wird bei Verstößen gegen die arbeitsvertraglichen Loyalitätspflichten stärker der konkrete Einzelfall in den Blick genommen. Die erneute standesamtliche Heirat nach einer zivilen Scheidung ist nur noch beim Vorliegen besonderer Umstände, durch die objektiv ein erhebliches Ärgernis in der Dienstgemeinschaft oder im beruflichen Wirkungskreis erregt oder die Glaubwürdigkeit der Kirche beeinträchtigt wird, ein Kündigungsgrund. Dasselbe gilt für das Eingehen einer eingetragenen Lebenspartnerschaft. In jedem Fall ist eine Gesamtbeurteilung erforderlich, bei der bei der Abwägung dem Selbstverständnis der Kirche ein besonderes Gewicht beizumessen ist, ohne dass die Interessen der Kirche die Belange des Arbeitsnehmers dabei prinzipiell überwiegen.
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[+] Meine Zeit mit einem Muf
von Pauline Ketterer
„Muf“ was soll das denn bitte heißen? Meinten meine Eltern vielleicht nicht doch „Mof“, aber das wir einen Menschen ohne Freunde zu Hause aufnehmen würden, erschien mir unwahrscheinlich. Muf heißt so viel wie Minderjähriger unbegleiteter Flüchtling. Und als meine Mutter das erste Mal mit der Idee kam, wir könnten doch einen Flüchtling aufnehmen, war ich sofort begeistert. Ich hatte mich vorher schon für dieses Thema interessiert, da ich durch Zufall auf einen Artikel gestoßen war, der von den Bewohnern einer Studenten-WG aus Heidenheim berichtete, die einen Flüchtling aus Syrien aufgenommen hatten und es wieder tun würden. Außerdem las ich einen Artikel, in dem der CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Patzelt uns aufforderte, Flüchtlinge in unseren Privatwohnungen aufzunehmen. In den folgenden Monaten kamen in unserer Familie immer wieder Diskussionen auf: „Sollen wir das wagen? Sind wir für so etwas geeignet? könnten wir mit einem eventuell traumatisierten Flüchtling umgehen? Wie verständigen wir uns?“
Trotz all dieser unbeantworteten Fragen meldeten wir uns beim Jugendamt, das uns weitervermittelte an die ZEFIE (Zentrum für Individuelle Erziehungshilfen). Wir dachten alle, dass wie einen männlichen Flüchtling zugeteilt bekommen würden, da es fast keine Mädchen alleine schaffen, von zu Hause wegzugehen und die anstrengende, lange, gefahrvolle Reise meist nicht überstehen oder viele schlimme Sachen unterwegs erleben müssen. Eine Frau zu sein, bedeutet – während wir hier Diskussionen über die Frauenquote führen – in vielen Ländern Angst zu haben, alleine auf die Straße zu gehen und Unterdrückung. Ohne Ankündigung, ohne Zeit, sich vorzubereiten, rief eines Tages im November ein Sozialarbeiter an und teilte uns mit, dass sie ein Mädchen aus Eritrea hätten, das gerade in der LEA (Landeserstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in der Nähe des Messplatzes) angekommen war, und schon diesen Nachmittag zu uns kommen würde. Ich war überrascht, so ins „kalte Wasser“ geworfen zu werden, ohne Namen, ohne Alter, ohne zu wissen was das Mädchen schon alles durchgemacht hatte. Meine Mutter war eher bestürzt, sie malte sich sicher im Stillen aus, was dem Mädchen alles für schlimme Sachen unterwegs zugestoßen sein konnten, schließlich hatten wir alle gedacht, ein Junge würde kommen …
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[+] Aus dem Herzen des Mannheimer Vatikans
von Kristina Häfner
Es ist mir eine Ehre, mich hier kurz vorstellen zu dürfen: Ich bin der „Große Schulhof“ des Ursulinen-Gymnasiums Mannheim. Groß bin ich allerdings nur dem Namen nach, um mich von meinem Kollegen, dem „Kleinen Schulhof“, vor dem Haupteingang zu unterscheiden. Ich liege auf der anderen Seite des Hauptgebäudes mit einem schönen Blick in die Turnhalle. Gegenüber thront die Jesuitenkirche und meine Längsseite wird vom Dekanat der Stadt Mannheim begrenzt. So liege ich also mitten im Herzen des „Mannheimer Vatikans“, bin zwar nicht quadratisch, aber praktisch und gut.
Bei meinem Kollegen, dem „Kleinen Hof“, geht es in den Pausen eher ruhig zu; dort schnappt meist die Mittelstufe zwischen den Doppelstunden frische Luft. Bei mir hingegen ist richtig was los. Zwei Tischtennisplatten – gestiftet von den Eltern – veranlassen die Jungen und Mädchen zum Rundlauf und so ausgetobt läuft natürlich im Unterricht auch alles wieder rund. Außerdem wird auf mir Fußball, Fangen, Beachball und so einiges mehr gespielt, wobei die Spielfelder fließend ineinander übergehen (müssen). Die notwendigen Utensilien können in meinem Nachbarn, dem Foyer, für die Dauer der Pause entliehen werden. Wird zwischendurch doch eine Ruhepause nötig, kann ich unter anderem drei schöne Bäume mit Bänken rundum bieten.
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[+] Unser Schulhof der St. Raphael Schulen Heidelberg
von Astrid Braig
ein Miteinander von Gymnasium und Realschule, von Mensch und Natur

Bereits beim Eintreten in das Schulgelände der St. Raphael-Schulen zur Pforte an der Moltkestraße kann man als Besucher oder Besucherin neben den Stimmen der Schülerinnen und Schülern eine ganz besondere Atmosphäre wahrnehmen. Diese erschließt sich einem zusätzlich, wenn man sich dem Schulhof auf zwei unterschiedliche Weisen nähert, wozu in diesem Artikel eingeladen werden soll.
Vor gut 100 Jahren hätte ein Besucher allerdings gar kein Grundstück mit der Adresse „Roonstraße 1-5“ betreten, sondern eines, das unter der Flurbezeichnung ,,Handschuhsheimer Landstraße 23‘‘ geführt wurde.
Schon dadurch wird schnell deutlich, dass der Schulhof eine bewegte Zeit hinter sich hat. Historische Aufzeichnungen können weitere Eckdaten liefern: So ist belegt, dass Neuenheim bereits zur Zeit der Römer besiedelt war und auch Jahrhunderte später, als Tilly im Dreißigjährigen Krieg Heidelberg belagerte, gibt es Hinweise auf einen militärischen Stützpunkt in der Nähe des heutigen Schulgeländes.
Bis zum heutigen Schulbetrieb sollte es jedoch noch viele Jahre dauern.
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[+] Der Bischof kommt.
von Daniel Mark
Erzbischof Stephan Burger zu Besuch am St. Ursula Gymnasium in Freiburg

Wenn Stephan Burger, immer noch frisch ernannter Freiburger Erzbischof, das St. Ursula Gymnasium besucht, dann will er Freiburgs größtes Gymnasium möglichst im Normalbetrieb erleben, will erfahren, wie in ihm tagtäglich gearbeitet und gelebt wird. Wenn das St. Ursula Gymnasium mit seinen über 1000 Schülerinnen und 100 Lehrerinnen und Lehrern vom Erzbischof besucht wird, dann will es sich natürlich von seiner besten Seite zeigen. So wurde der 19. Oktober 2015 für das St. Ursula Gymnasium einerseits ein bunter und festlicher Tag und blieb andererseits doch auch ein Tag, an dem Raum war für das ruhige, unaufgeregte Gespräch, die persönliche Begegnung – und für den ganz normalen Unterricht.
Standesgemäß mit dem Sound der Swing Sisters unter der Leitung von Felix Berndt und Mark Schätzle wurden Erzbischof Burger und Stiftungsdirektor Scherer durch Schulleiter Hummel und Stellvertreter Sumbert begrüßt. Natürlich hat ein Erzbischof auch seinen persönlichen Referenten, Herrn Gedemer; der aber gab seine Aufgabe für die Dauer des Besuchs an vier Schülerinnen ab, an Kate Straka und Viviane Vonderach aus der 6e, sowie an Anja Gutmann und Miriam Jackobs aus der Kursstufe 2. Sie übernahmen die Begleitung des Gastes durch den Vormittag, gaben Auskunft, wiesen den Weg, waren Ansprechpartnerinnen und Moderatorinnen. Im direkten Kontakt erlebten sie den Erzbischof – ebenso wie die Schülerinnen in der Bibliothek, bei der Hausaufgabenbetreuung und am Eine-Welt-Stand – als einen Menschen, der zuhört und währenddessen ganz bei der Sache, genauer: bei der Person ist.
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[+] Abschied vom Kloster St. Ursula in Villingen
von Johannes Kaiser
Ende Juli 2015 erlosch mit dem Auszug der letzten Klosterbewohner das Klosterleben am Villinger Bickentor. Es hatte vor fast 800 Jahren mit einer Beginensammlung, einer Wohngemeinschaft alleinstehender frommer Frauen, begonnen und war von der seligen Ursula Haider im 15. Jahrhundert zum Kloster St. Klara reformiert worden. Nach 300 Jahren des beschaulichen Lebens wurden 1782 das Klarissenkloster und das nebenan liegende Dominikanerinnenkloster durch die Habsburgerregierung gewaltsam aufgelöst. Mit Hilfe der Ursulinen von Freiburg i. Br. ließen sich jedoch einige der Nonnen zu einem Lehrorden umwandeln und konnten das Klosterleben weiterführen. Über 200 Jahre haben die Schwestern nach der Regel der Anne de Xainctonge ihr Lehrinstitut unterhalten und für die Bildung unzähliger Mädchen gesorgt. Im Jahr 1990 übergaben sie die Schule an die Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg. Zuletzt waren jetzt nur noch Superiorin Sr. M. Roswitha Wecker und Sr. M. Siegrun Schachtner zusammen mit dem Klostergeistlichen, dem Redemptoristenpater Hermann Fuchs, im Kloster verblieben. Schule und Schulstiftung richteten am 15. Juli eine Abschiedsfeier aus, bei der die Schulgemeinschaft, die Öffentlichkeit und zahlreiche Ehrengäste das Wirken der Ursulinen in VS-Villingen zu würdigen wussten.
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[+] Nur Mut – Schüler trainieren Zivilcourage
von Christian Brunner
Kloster-Schülerinnen aus Offenburg gewinnen den ersten Preis beim Wettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung

Unlängst wurde im Fall um die totgeschlagene Tugce Albayrak das Urteil von drei Jahren Jugendhaft ausgesprochen. Immer wieder prägen Meldungen wie diese die Medien und rücken das Thema Zivilcourage in den Fokus.
Auch die Klasse 10g des Kloster-Gymnasiums befasste sich im Rahmen des Wettbewerbs der Bundeszentrale für politische Bildung 2014 mit diesem Thema. Als ich zu Beginn des Schuljahres 2014/2015 die Klasse mit der Möglichkeit, an dem Wettbewerb teilzunehmen, konfrontierte, zeigten die Schülerinnen sofort Interesse und diskutierten, in welchem Themenbereich der Wettbewerbsausschreibung ihr Beitrag erfolgen sollte. Nachdem diverse Optionen durchgespielt wurden, fiel letztendlich die Wahl auf das Thema „Nur Mut – Schüler trainieren Zivilcourage“. In diesem Bereich konnte man entweder die eigenen Arbeitsergebnisse in Form von Bildtafeln oder eines Kurzfilms präsentieren. Wir entschieden uns für die Variante des Films. Die Länge von 8 Minuten musste eingehalten werden und so konnte es schon losgehen. Auch die Preise, die es zu gewinnen gab, beeindruckten die Schülerinnen sehr. Doch wagte zu diesem Zeitpunkt niemand daran zu denken, hier wirklich am Ende auf dem Siegertreppchen zu landen.
Im nächsten Schritt galt es den weiteren Projektverlauf zu organisieren und zu strukturieren. Um die Entwicklung auf der Metaebene beurteilen und den Arbeitsprozess steuern zu können, wurde umgehend eine Steuergruppe gebildet. Diese sollte nun die Abläufe der einzelnen Arbeitsgruppen, zu denen das Drehbuch-Team, die Film-Crew, das Schnitt- Team, die Interview-Gruppe und das Projektbericht-Team gehörten, koordinieren. In vielen Stunden wurde das Projekt vorangetrieben und unter viel Anstrengung und mit großer Geduld nahm der Film Stück für Stück seine Form an. Zu den prägenden Einstellungen des Filmes gehörten im Ablauf schnell aufeinander folgenden Großaufnahmen aller am Projekt Beteiligten – mit einer jeweils individuellen Definition des Begriffs Zivilcourage. Ebenso wurde eine Situation im Schulalltag dargestellt, in der eine Schülerin von ihren Mitschülerinnen angegangen und physisch sowie psychisch verletzt wird. Hierzu schrieb die Bundeszentrale für politische Bildung auf ihrer Homepage folgenden Kommentar: Eine filmische Dokumentation der Klasse 10b des Klostergymnasiums aus Offenburg zum Thema „Nur Mut! Schüler trainieren Zivilcourage“ überraschte unter anderem damit, dass Szenen eingefroren werden und einzelne Akteure nach ihrer Erweckung ihre Motive für das eigene Handeln erläutern können.
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[+] 100 Jahre St. Paulusheim Bruchsal
von Guido Herzog
Von der Nachwuchsschule der Pallottiner zu einer Schule im Geiste Vinzenz Pallottis

Am 1. Januar 1994 wurde das Gymnasium St. Paulusheim als zehnter Schulstandort in die Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg aufgenommen. Im laufenden Schuljahr 2015/2016 wird dieses „Gymnasium Sancti Pauli Bruchsaliae“, wie es im Schulsiegel bezeichnet wird, gelegen auf dem Bruchsaler Klosterberg, „eine landschaftliche Wirkung mit besonderen Reizen“ (Deutsche Bauzeitung, Nr. 11, 61. Jg., 5. Februar 1927), von 437 Mädchen und 318 Buben besucht. Die Keimzelle dieser „renommierten und profilierten Schule“ (Dietfried Scherer) liegt allerding in der Württemberger Straße in Bruchsal, in dem mehrstöckigen Haus Nr. 97, in welches im September 1915 zwei Patres der Pallottiner-Missionsgesellschaft (Pia Societas Missionum), P. Johann Weber PSM und P. Karl Dietz PSM, sechs sog. Missionsstudenten und eine Franziskanerin, welche den Haushalt führen sollte, einzogen. Gemietet hatte das Haus die am 16. August 1915 in Bruchsal gegründete „St. Paulusheim für katholisch deutsche Auslandsmission G.m.b.H.“, als deren Geschäftsführer der Bruchsaler Gymnasiallehrer und Stadtrat Professor Josef Frey fungierte.
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[+] Berufswahlsiegel für Klosterschule vom Heiligen Grab
von Christine Armansperg und Tanja Kessler
Die Klosterschule vom Heiligen Grab, Baden-Baden wurde bei der Verleihungsfeier am 06. Juli 2015 im Baden-Badener Palais Biron als eines der wenigen Gymnasien erstmals mit dem „BoriSBerufswahl-Siegel Baden-Württemberg“ zertifiziert. Das BoriS-Berufswahl-Siegel ist eine Auszeichnung von praktisch orientierten Projekten, Maßnahmen und Angeboten der Berufs- und Studienorientierung, die über die geforderten Bildungsstandards hinausgehen.
Organisation der Berufsorientierung an der Klosterschule An der Klosterschule vom Heiligen Grab ist seit dem Jahr 2004 eine auf partizipativem Ansatz beruhende Projektgruppe „Berufsorientierung“ eingerichtet. Diese Gruppe besteht derzeit aus neun Eltern sowie den beiden Lehrerinnen Christine Armansperg und Tanja Kessler. Die Gruppe arbeitet sehr eng mit der Schulleiterin Frau Margarete Ziegler sowie dem stellvertretenden Schulleiter Herrn Claus Biedermann zusammen.
Die Projektgruppe trifft sich zwei Mal pro Schuljahr, um ihre Aktivitäten zu planen, ihre Arbeit zu reflektieren und um darüber zu diskutieren, ob und – wenn ja – welche Bausteine neu dazukommen sollen.
Im Laufe der Zeit hat die Gruppe der Klosterschule ein Konzept entwickelt, das die Schülerinnen und Schüler von der fünften Klasse bis zum Abitur durch altersspezifische Bausteine an die Berufswelt heranführt und ihnen die Möglichkeit gibt, in der heutigen Arbeitswelt geforderte Kernkompetenzen zu erwerben.
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[+] Veränderungen im Stiftungsrat und im Evaluationsteam der Schulstiftung

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[+] Landesehrennadel für Astrid Felbick
von Dietfried Scherer
In Würdigung ihrer langjährigen Verdienste im Ehrenamt verlieh Ministerpräsident Winfried Kretschmann Frau Astrid Felbick die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg. Astrid Felbick ist seit 1997 im Ehrenamt tätig und hat sowohl als Elternvertreterin, in der Schulkonferenz und Vorsitzende des Gesamtelternbeirats der Stadt Sigmaringen ein beachtliches Engagement zum Wohl der Kinder und Jugendlichen eingebracht. Darüber hinaus hat sie sich im Förderverein der Liebfrauenschule engagiert und arbeitet bis heute als 1. Vorsitzende, obwohl sie inzwischen keine Kinder an der Schule mehr hat. Die Krönung ihres langjährigen Engagements war die Einrichtung des Programms Lizeköche, über das interessierte Schülerinnen und Schüler mit ihrem Schulabschluss zusammen den Gesellenbrief als Koch erhalten können.
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[+] Fortbildung nicht mehr kostenlos – für die Schulstiftung!
von Dietfried Scherer
Für Lehrkräfte ändert sich grundsätzlich nichts.
Seit Beginn dieses Schuljahres verlangt das Land Baden-Württemberg bei zentralen Lehrerfortbildungsveranstaltungen von den Lehrkräften an freien Schulen einen Kostenbeitrag von 120 Euro pro Tag.
Sowohl in der Koalitionsvereinbarung der grün-roten Regierung als auch in der zwischen der Landesregierung und der AGFS (Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen) geschlossenen Vereinbarung wird bekräftigt, dass die freien Schulen für jeden ihrer Schüler 80 % der Kosten erhalten sollen, die für einen Schüler an einer staatlichen Schule entstehen. Im Gegenzug sollen sogenannte Doppelfördertatbestände abgebaut werden. Dahinter verbirgt sich, dass zum Beispiel die Kosten für die Lehrerfortbildung auch im Bruttokostenmodell, das für die Berechnung der Kosten eines staatlichen Schülers Grundlage ist, enthalten sind und damit nicht noch einmal auf einer separaten Schiene erstattet werden sollen.
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[+] Stiftungsschülerinnen und -schüler auf dem theologischen Gipfel
von Daniel Kurz
Studientag an der Universität Freiburg zum Thema „Kann ich ohne Kirche Christ(in) sein?“

Am Freitag, 16.10.15, trafen sich Stiftungsschüler der Erzdiözese zum Gipfeltreffen an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, um Vorträge von Professoren zu hören und mit Studierenden, Referendaren und gleichaltrigen Schülern ins Gespräch zu kommen.
Der Hörsaal 1221 war mit über 120 Schülerinnen und Schülern, ihren Lehrern, Freiburger Studierenden und Professoren der Universität bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Aufregung war groß, denn: Einige mussten gleich zu Beginn beim Einführungsvortrag ihres Lehrers Herr Kurz zum Mikrophon greifen und vor einer für sie ungewohnt großen Gruppe sprechen. Die Schülerinnen und Schüler des Neigungskurses Religion der Heimschule St. Landolin in Ettenheim hatten sich im Vorfeld nicht nur fachlich intensiv in das Thema eingearbeitet, sondern sowohl im eigenen Kurs als auch bei der Veranstaltung selbst Umfragen zum Thema „Kann ich ohne Kirche Christ(in) sein?“ durchgeführt. Die Ergebnisse und weitere thematische Impulse galt es nun im vollen Hörsaal vorzustellen. Die Schülerinnen und Schüler meisterten ihre Aufgabe gekonnt und auch in den Diskussionsrunden mit den Professoren ergriffen sie immer wieder mutig das Wort: Kirche sei zwar für die Vermittlung allgemeiner Werte wie zum Beispiel Schutz des Lebens anerkannt, wenn sie sich jedoch in Privatangelegenheiten wie Partnerschaft oder gar Sexualmoral einmische, könnten die meisten schon nicht mehr zustimmen. Entspricht die strenge hierarchische Struktur der katholischen Kirche wirklich der Botschaft Jesu und warum wirkt sich das „gemeinsame Priestertum“ des „Volkes Gottes“ (2. Vatikanisches Konzil) denn nicht wirklich so aus, dass auch endlich Frauen Priesterinnen werden dürfen? Kann man Kirche auf ihre (unbedingt notwendige!) karitative Tätigkeit reduzieren und warum besuchen eigentliche so wenige Jugendliche noch regelmäßig Gottesdienste? Schwierige, zugleich aber auch essentielle Fragen, brachten die Schüler schon gleich zu Beginn und immer wieder auf den Tisch. Auch theologische Tretminen wie die Unfehlbarkeit des Papstes und die Exkommunizierung wiederverheirateter Geschiedener („Warum darf Lehrer X nicht mehr bei uns unterrichten?“) wurden nicht ausgespart. Ist es da nicht authentischer und vor allem
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[+] Die Welt fair-ändern!
von Joachim Nebel
Ankündigung: Tagung zum Fairen Wirtschaften für Eine-Welt-Gruppen und Interessierte am 29. April 2016 an der Heimschule Lender in Sasbach

Wenn wir berücksichtigen, dass der Mensch auch ein Geschöpf dieser Welt ist, das ein Recht auf Leben und Glück hat und das außerdem eine ganz besondere Würde besitzt, können wir es nicht unterlassen, die Auswirkungen der Umweltzerstörung, des aktuellen Entwicklungsmodells und der Wegwerfkultur auf das menschliche Leben zu betrachten.“ (Enzyklika Laudato si’ (24. Mai 2015), 43).
In unseren Schulen gibt es viele Gruppen, die sich für das Thema Gerechtigkeit im Hinblick auf die gemeinsame Umwelt und Chancengleichheit im Leben engagieren. Fairer Handel, Arbeitsgemeinschaften zum Umweltschutz, Initiativen gegen Lebensmittelverschwendung, Solarvereine, ... sie alle setzen lokal um, wozu auch der Papst mit seiner Enzyklika Laudato si’ aufgerufen hat.
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